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Viel Zeit zum Proben (BNN)

Löwen mit neuer Taktik

Noch sind vier Begegnungen zu absolvieren in der laufenden Spielzeit, aber die Rhein-Neckar Löwen proben bereits für das kommende Handball-Jahr. „Die nächste Saison fängt für uns jetzt schon an. Wir nutzen die Gelegenheit, um zu experimentieren“, erklärte Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem 36:25-Kantersieg mit neuen Taktikelementen gegen Balingen-Weilstetten und kündigte für das Auswärtsspiel am Samstag (19 Uhr) beim TuS Nettelstedt an: „Gegen Lübbecke werden wir noch ein paar Dinge probieren.“ Launig fügte der Däne hinzu: „Aber nicht acht gegen sechs.“

Im Ausweichquartier Harres in St. Leon-Rot hatte Jacobsen seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit meistens mit einem siebten Feldspieler anstatt des Torwarts angreifen lassen, was in der Summe von Erfolg gekrönt war. Die ersatzgeschwächten Schwaben waren auch das perfekte Versuchskaninchen für die Raubkatzen, die sich für die verbleibenden Spiele neben vier Siegen das Einüben taktischer Varianten zum Ziel gesetzt haben. Die Suche nach Alternativen für den Angriff ist eine Reaktion des alten und neuen Vizemeisters auf das Aus im DHB-Pokalhalbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt. „Eine so hochstehende Abwehr, wie sie Flensburg gespielt hat, habe ich noch nie zuvor gesehen. Wenn die uns so attackieren, will ich eine Waffe haben“, erklärte Jacobsen. Auf die Spielverderber-Aktionen des späteren Pokalgewinners wussten die Badener keine Antwort, jetzt glauben sie eine gefunden zu haben. „Sieben gegen sechs ist ein Mittel, dass die Abwehr defensiver agiert“, meinte Rechtsaußen Patrick Groetzki.
Dass auch personelle Umbesetzungen zu mehr Flexibilität führen können, zeigte sich am Mittwoch ebenfalls. Mads Mensah Larsen blühte in seiner Rolle als diesmal erste Wahl im linken Rückraum förmlich auf. Der Däne erzielte neun Treffer.
Von Reinhard Sogl