Veröffentlichung:

„Weiter für die Zukunft einspielen“

Löwen treffen am Samstag auf den TuS N-Lübbecke

Vier Bundesligaspiele haben die Rhein-Neckar Löwen in der Saison 2014/2015 noch zu absolvieren, die Vizemeisterschaft haben sich die Badener nach dem 36:25 Erfolg gegen den HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Mittwoch bereits gesichert. An die, rechnerisch noch mögliche, Meisterschaft glaubt unterdessen niemand mehr im Lager der Löwen, zu souverän präsentierte sich Rekordmeister THW Kiel in den vergangenen Wochen, auch wenn die Kieler am Mittwoch nur denkbar knapp mit 24:23 gegen den Abstiegskandidaten Minden die Oberhand behielten.

Neben zwei Punkten Vorsprung verfügen die Zebras aber auch über das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber den Löwen, zudem muss der THW nur noch zwei Spiele absolvieren und müsste somit praktisch drei von vier möglichen Punkten abgeben. Wie motivieren sich die Löwen also für die restlichen Spiele in der Bundesliga, in denen es doch eigentlich um nichts mehr geht? „Das stimmt nicht“, hakt Rechtsaußen Patrick Groetzki sofort ein, als er mit der Aussage konfrontiert wird, die Löwen könnten die letzten Spiele doch abschenken. „Wir haben auch ohne Titelgewinn eine ganz starke Saison gespielt, und die wollen wir uns in den letzten Spielen nicht kaputt machen lassen. Wir haben immer noch die Möglichkeit, diese Saison zur besten Bundesligasaison in unserer Vereinsgeschichte zu machen, dazu müssen wir die letzten vier Spiele aber alle gewinnen“, lässt Groetzki überhaupt keine Zweifel an der Einstellung aufkommen.

Trainer Nikolaj Jacobsen nutzt die letzten Spiele der Saison unterdessen schon zur Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. „Eigentlich hat für uns schon die neue Saison begonnen“, sagt der Däne, der schon gegen Balingen am vergangenen  Mittwoche zahlreiche spielerische Alternativen testete, darunter den Austausch des Torhüters gegen einen zusätzlichen Feldspieler. „Wir haben gegen Balingen einige Dinge probiert, die uns in der Zukunft weiterhelfen sollen, und in Nettelstedt werden wir ebenfalls einiges probieren. Wir wollen uns weiter für die Zukunft einspielen“, so Jacobsen, der die Partie in Ostwestfalen am morgigen Samstag (Anwurf 19:00 Uhr) natürlich ebenfalls gewinnen will. In Nettelstedt hatten die Löwen in den vergangenen Jahren immer Probleme, Jacobsen hofft, dass seine Mannschaft morgen aufgrund der geklärten Tabellensituation jedoch unbeschwert aufspielen kann. Die Gastgeber haben den Klassenerhalt rechnerisch noch nicht geschafft, sich aber in den vergangenen Wochen aus dem Tabellenkeller gekämpft und sollten auch in der kommenden Saison im Oberhaus vertreten sein, während die ostwestfälischen Nachbarn aus Lemgo und Minden noch kräftig um den Klassenerhalt zittern müssen. Zuletzt setzte es für die morgigen Gastgeber, die mit Trainer Sead Hasanefendic Ende März einen neuen Trainer für den glücklosen Dirk Beuchler präsentierten, zwei Niederlagen in Folge, vor allem der letzten Heimauftritt mit dem 30:33 gegen Balingen sorgte in Ostwestfalen für schlechte Stimmung.

Gegen die Löwen müssen die Nettelstedter morgen nicht nur auf Kreisläufer Frank Löke verzichten, auch DHB-Senkrechtstarter Niclas Pieczkowski wird fehlen, zudem sind der kommenden Kieler Christian Dissinger und Maximilian Schubert angeschlagen. Bereits am heutigen Freitag haben sich die Löwen auf den weiten Weg nach Ostwestfalen gemacht, aufgrund des kommenden Pfingstwochenendes standen die Badener lange im Stau und kamen erst nach fast sieben Stunden Busfahrt im Hotel an.