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Viel zu viele Fehlwürfe (Rheinpfalz)

MANNHEIM (de). Die Rhein-Neckar- Löwen machen es gerne spannend. Gegen die abstiegsbedrohte HSG Wetzlar leisteten sie sich gestern Abend beim 28:25 (13:12)-Erfolg so viele Fehlwürfe, dass die Hessen gar nicht mehr daran glaubten, dass sie dieses Spiel nicht gewinnen könnten.

Im Vorfeld hatte bei der Mannschaft von Kai Wandschneider sicher keiner gedacht, dass es in der 49. Minute unentschieden stehen könnte. Die  Löwen aber versemmelten mehrfach teilweise komfortablen Vorsprung. Nach Anfangsschwierigkeiten in der Abwehr zog die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson von 3:3 auf 6:3 davon, weitete den Abstand auf 10:5 aus und kassierte vom 12:7 bis zur Halbzeit (13:12) fünf Gegentore.

Tragende Säulen bei den  Löwen waren an diesem Abend Ivan Cupic und Uwe Gensheimer, die nicht nur wegen ihrer Tore wesentlich zum Erfolg beitrugen. Cupic feierte mit sieben Treffern und zahlreichen sehr engagierten Einsätzen in der Vorbereitung anderer nebenbei seinen 26. Geburtstag. „Wenn man so ein Spiel von ihm sieht, macht es einen traurig, dass dieser gute Mann und gute Typ wie Ivan Cupic uns zum Saisonende verlassen wird”, erklärte Manager Thorsten Storm, mit dem Verweis, dass der Wechsel des Kroaten für drei Jahre zu Vive Kielce nach Polen allein der finanziellen Situation geschuldet ist.

Gudmundsson brachte nach dem Wechsel die neue Rückraumvariation mit Krzysztof Lijewski und Zarko Sesum zum durchspielenden Andy Schmid. Sesum war mit fünf Toren ein Volltreffer, Lijewski mit genau so vielen Fehlversuchen völlig neben der Spur. Da die  Löwen aber nervengestärkt aus den letzten Partien hervorgegangen sind, machten sie sich auch nicht verrückt, als Wetzlar sichtlich Morgenluft witterte. Goran Stojanovic, mit drei Paraden in Folge nach dem 1:2 am ersten Aufschwung beteiligt, steigerte sich gegen Ende wieder so weit, dass der Vorsprung in eher beruhigende Bahnen gerückt wurde.

Der neue HSG-Trainer zeigte sich zufrieden, auch wenn sein Team „ohne Druck hätte durchaus ruhiger spielen können”. „Ich sehe noch viel Arbeit, leider haben wir in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und oft zu früh abgeschlossen, ich bin aber stolz, dass die Mannschaft nie hat den Kopf hängen lassen.” Die  Löwen standen in Sachen „zu früher Abschluss” nicht viel nach. „Das wird von einer entschlossenen Mannschaft natürlich bestraft”, meinte Gudmundsson, der aber mit Verweis auf die zurückliegenden schwierigen Spiele und eine gewisse Müdigkeit bei einigen seiner Akteure durchaus zufrieden war.