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Vorkämpfer mit Finesse

Jon Lindenchrone Andersen bringt jede Menge Qualitäten mit zu den Löwen und will hier den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen

Vorkämpfer mit Finesse. Jon Lindenchrone Andersen bringt jede Menge Qualitäten mit zu den Löwen und will den nächsten Schritt machen.
Jon Lindenchrone im Löwen-Kraftraum.

Vorkämpfer mit Finesse. Beim Paddel-Tennis macht er, wie die meisten Skandinavier, eine richtig gute Figur. Für das schnelle Spiel auf engem Raum, das Elemente von Tennis und Squash verbindet, hat Jon Lindenchrone Andersen das ideale Maß an Gefühl im Handgelenk – und das nötige Raumverständnis. Mit seinen 1,95 Meter Körperlänge bringt er zudem eine nicht gerade nachteilige Reichweite mit auf den ziemlich engen Paddel-Platz. Kurzum: Beim Teamevent, den Profis gemeinsam mit Geschäftsstelle am dritten Juli-Wochenende auf der Anlange von Sportpark-Gärtner in Ubstadt-Weiher absolvieren, gibt der Löwen-Neuzugang einen überzeugenden Einstand.

Gutgelaunt und umgänglich zeigt sich der 26-Jährige im Kreis der Teamkollegen und Löwen-Mitarbeiter. Man kommt leicht mit ihm ins Gespräch, in dem schnell klar wird, dass er über einen genauso feinen wie allgegenwärtigen Humor verfügt. Der aus dem Herzen Dänemarks stammende Rotschopf hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Deutsch beherrscht er nach zwei Jahren in Göppingen trotz des dort vorherrschenden schwäbischen Einschlags erstaunlich gut und weiß sich damit auf Anhieb einzubringen in die Gemeinschaft der Löwen.

Was man sich sportlich von dem Linkshänder im rechten Rückraum versprechen kann, fasst Coach Sebastian Hinze so zusammen: „Er kommt dem sehr nah, was ich von einem Mann auf seiner Position offensiv wie defensiv erwarte.“ Was unter anderem heraussticht, sei die sehr gute Kooperation mit dem Rechtsaußen, sagt Hinze. Wenn dieser Rechtsaußen Patrick Groetzki heißt und sich seit geraumer Zeit in der Form seines Lebens befindet, ist ein solcher Aspekt von zentraler Bedeutung für das Löwen-Spiel. Genauso gut gefallen Coach Hinze Breite und Antizipation im Auftreten Lindenchrones – und nicht zuletzt die kämpferische Einstellung.

Vorkämpfer mit Finesse: Kein Zweikampf, den er scheut

Vorkämpfer mit Finesse. Jon Lindenchrone Andersen bringt jede Menge Qualitäten mit zu den Löwen und will den nächsten Schritt machen.
Jon Lindenchrone bei den Krafttests in Kronau.

Trotz seiner eher schlaksigen Erscheinung dauert es nicht lange, bis man merkt: Dieser Mann kann extrem gut zupacken. Kein Zweikampf, den er scheut. Kein Gegenspieler, dem er sich unerbittlich in den Weg stellt. Während seines Engagements in Göppingen konnte er der ganzen Handball-Welt zeigen, welche Kämpfernatur in Jon Lindenchrone Andersen steckt. Dass er keinen Ball verloren gibt, mit Schnelligkeit und Schläue fast immer einen Weg findet, sich zu behaupten. Bei Sebastian Hinze, der ihn nach eigenem Bekunden schon lange im Blick hat, verfestigte sich durch solche Beobachtungen auf höchstem Niveau die Überzeugung, dass er sich für den richtigen Spieler zur richtigen Zeit entschieden hat.

Umgekehrt sind die Löwen der ideale Klub für Jon, um nun den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Mit seinem Wechsel vom Heimatverein Ikast zu GOG legte er den Grundstein für seine sportliche Laufbahn. Unter A-Jugend-Coach Mathias Albrektsen, dem er nach eigener Aussage viel zu verdanken hat, reifte er vom Talent zum Profi. Nach neun Jahren GOG wechselte er innerhalb Dänemarks, schaffte bei SønderjyskE Håndbold den Schritt zum Führungsspieler und schließlich den Sprung in die Bundesliga. Bei Frisch auf! bildete er mit dem Ex-Löwen David Schmidt das Duo auf halbrechts und ergänzte sich mit dem Power-Handballer ähnlich gut, wie er das nun von seinen beiden Positionskollegen Niclas Kirkeløkke und Arnor Snaer Óskarsson erwartet.

„Wir sind alle drei unterschiedliche Typen, deshalb glaube ich, dass wir in dieser Konstellation der Mannschaft gut helfen können. Ich freue mich sehr auf die Löwen und auf die SAP Arena“, sagt Jon. Untergekommen ist er in Heidelberg. „Wunderschön“ findet er die Perle am Neckar. In seiner Freizeit ist der Däne eher der ruhige Typ, liest und kocht gerne, trifft Freunde – und hat eine Leidenschaft fürs Golfen. Als er erfährt, dass Kamerad Schefvert ein Handicap deutlich unter dem seinen hat, entfährt ihm ein anerkennendes „F…ck“. Auch in dieser Hinsicht kann er also bei den Löwen noch einiges lernen.