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Weichen Richtung Viertelfinale stellen (Lampertheimer Zeitung)

EHF-CUP Rhein-Neckar Löwen erwarten in der GBG-Halle die Ukrainer von Motor Zaporozhye

(br). Haben die Rhein-Neckar Löwen die Enttäuschung vom Mittwochabend verdaut? Viel Zeit hatten sie dafür nicht. Der Mannheimer Handball-Bundesligist muss drei Tage nach dem 24:24 beim TuS Nettelstedt-Lübbecke heute Abend im EHF-Cup ran. Die Gelben empfangen um 19 Uhr in der Mannheimer GBG-Halle den ukrainischen Spitzenklub Motor Zaporozhye. Mit einem Sieg könnten die Löwen die Weichen Richtung Viertelfinale stellen.

„Die Mannschaft hat vorne viele dumme Fehler gemacht und so einen Gegner, der wahrlich nicht seinen besten Tag hatte, wieder ins Spiel kommen lassen“, sagte der Mannheimer Manager Thorsten Storm nach dem verspielten Sieg am Mittwochabend, fügte aber hinzu: „Schade, aber es ist für mich viel wichtiger, dass wir daraus lernen und die einfachen Dinge nächstes Mal besser machen.“ Trainer Gudmundur Gudmundsson fand nicht alles schlecht, was seine Mannschaft in Lübbecke zeigte. Der Isländer betont: „Es waren einige Dinge, die gegen Lübbecke gut funktioniert haben.“

Der Coach freut sich, dass sein Team nach drei schweren Auswärtspartien endlich mal wieder vor eigenem Publikum antreten darf. Auch wenn die GBG-Halle nicht die wirkliche Heimstätte der Löwen ist, haben Gudmundsson und seine Spieler im Mannheimer Herzogenried in der Vergangenheit immer ganz gute Spiele gemacht. Das soll nun auch gegen Zaporozhye so sein.

Die Ukrainer haben ihr erstes Gruppenspiel gegen den dänischen Top-Klub Kolding IF, der wohl der stärkste Löwen-Gegner in der Hauptrunde ist, zu Hause nur knapp mit 21:24 verloren. Gudmundsson betont: „Wir treffen auf einen sehr guten Gegner. Zaporozhye hat vor allem einen gefährlichen Rückraum.“ Die Ukrainer kamen in der vergangenen Saison im EHF-Cup bis ins Viertelfinale, schieden dann aber gegen die SG Flensburg-Handewitt aus. In der heimischen Superleague belegt der HC Motor momentan Rang zwei hinter dem Stadtrivalen ZTR. Coach der Ukrainer ist ein Russe. Nikolay Chigarev, der als Assistent des legendären Vladimir Maximov Trainererfahrung sammelte, führte seine Mannschaft mit Erfolgen über den isländischen Meister Haukar Hafnarfjördur (30:25, 28:22) und den österreichischen Klub Alpla HC Hard (27:26, 33:22) in die Gruppenphase. Chigarevs wahrscheinlich wichtigster Spieler ist vermutlich sein Landsmann Alexej Kamanin. Weitere Schlüsselspieler des ukrainischen Vize-Meisters sind Linksaußen Ievgen Zhuk sowie Rückraumspieler Oleksandr Semikov. Schwer wiegt für Motor Zaporozhye allerdings der Ausfall von Torwart Valentyn Koshovy, der seiner Mannschaft mit einer Meniskusverletzung für die komplette Gruppenphase fehlen wird.

„Wir wollen unser zweites Gruppenspiel gewinnen“, betont Gudmundsson, der sich über den Gegner Tipps von seinem Landsmann Stefan Rafn Sigurmannsson geholt hat. Der Linksaußen der Mannheimer spielte mit seinem alten Klub Hafnarfjördur noch vor knapp einem halben Jahr gegen Zaporozhye und erzielte in beiden Partien elf Treffer.