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Weichen stellen (Lampertheimer Zeitung)

Löwen wollen gegen Zagreb Platz zwei festigen

(br). Die Rhein-Neckar Löwen stehen am Donnerstagabend in ihrem nächsten Champions-League-Spiel vor einer kniffligen Aufgabe. Der Handball-Bundesligist empfängt um 20.30 Uhr im Sportzentrum Harres in St. Leon Rot den kroatischen Spitzenklub RK Croatia Osiguranje Zagreb. Bemerkenswert: Der Gegner der Löwen ist neben dem schwedischen Vertreter Halmstads BK die einzige Mannschaft im laufenenden Wettbewerb, die ohne Spieler aus anderen Nationen im Kader auskommt.

Seit 1991 hat Zagreb stets die kroatische Meisterschaft gewonnen. Vor einigen Jahren gehörte der Klub, der mit der Nationalmannschaft Kroatiens nahezu identisch war, stets zu den Mitfavorten in der Champions League. 2012 erreichte RK Osiguranje das Viertelfinale. In der vergangenen Saison war aber schon in der Gruppenphase Schluss. Denn mittlerweile sind die Geldquellen versickert. Bei den Kroaten werden kleinere Brötchen gebacken. Statt auf Superstars wie Ivano Balic oder Igor Vori – wie zum Beispiel in der Saison 2008/2009 als Zagreb in der Königsklasse gegen die Löwen zweimal Unentschieden (33:33, 27:27) spielte – setzt RK Osiguranje nun auf nationale Talente. Trainer Boris Dvorsek hat mit den beiden Rückraumspielern Ante Kaleb und Stipe Mandalinic zwei junge Spieler im Kader, die viele internationale Topklubs auf dem Einkaufszettel haben. Auch Torwart Filip Ivic gehört die Zukunft. Croatia-Manager Ante Ancic hat für seine Mannschaft die Rückkehr ins Achtelfinale als Ziel ausgegeben. Bislang holte Zagreb vier Punkte, siegte zu Hause gegen Celje und kam bei St. Petersburg zu einem Auswärtserfolg. In der Tabelle stehen die Kroaten mit 4:4-Punkten nur einen Zähler hinter den Rhein-Neckar Löwen (5:3).

„Zagreb hat eine große Tradition, sie haben eine interessante Mannschaft, mit vielen jungen Talenten und erfahrenen Akteuren wie zum Beispiel Rechtsaußen Zlatko Horvat“, sagt auch der Mannheimer Coach Gudmundur Gudmundsson. Seine Mannschaft möchte mit einem Sieg die Weichen in Richtung Achtelfinale stellen. Das Ziel ist dem Isländer zufolge der zweite Platz in der Gruppe hinter dem ungarischen Klub Veszprem, den Gudmundsson als klaren Favoriten für den ersten Rang ausgemacht hat.

Der Löwen-Coach hat derzeit jede Menge Alternativen im Kader. Auch Rückraumspieler Alexander Petersson steht bereits seit einigen Spielen wieder im Kader und kann voll eingesetzt werden. Zuletzt zeigte sich Gudmundsson besonders über die Entwicklung von Gedeon Guardiola begeistert. „Er hat sich toll weiterentwickelt und gehört für mich zu den drei besten Defensivspielern der Welt.“ Der Kreisläufer bildet aktuell zusamen mit Nikola Manojlovic den Defensivblock der Mannheimer.

Das Rückspiel in der Champions League zwischen den Löwen und RK Osiguranje Zagreb ist übrigens schon am 23. November.