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Wie ein Schweizer Uhrwerk (Rheinpfalz)
Handball: Rhein-Neckar Löwen im Hit gegen THW Kiel – Der starke Regisseur Andy Schmid sieht Chance
MANNHEIM. Es ist das große Spitzenspiel im deutschen Handball – und doch liegt seit Samstag ein kleiner Schatten auf der Partie: Morgen (20.15 Uhr) empfängt in der ausverkauften SAP-Arena der verlustpunktfreie Spitzenreiter Rhein-Neckar-Löwen den deutschen Rekordmeister THW Kiel, aktuell mit einem Minuspunkt belastet. Der Achillessehnenriss von Nationalspieler Uwe Gensheimer tut den Löwen weh.„Das ist wirklich sehr bitter für uns. Er ist unser Kapitän, er ist unsere Tormaschine. Aber wir müssen das nun ganz rational sehen – und auf die kommende Aufgabe blicken“, sagte Andy Schmid, der Spielmacher der Löwen. Dass es in dieser Saison so gut läuft, dass die Löwen mit sagenhaften 26:0 Punkten die Spitze zieren, das ist auch das Verdienst des Mittelmannes. Andy Schmid spielt seine beste Saison im Löwen-Trikot. „Ja, das kann man so sagen. Im ersten Jahr habe ich mich schwer getan, im zweiten Jahr lief es besser – und jetzt im dritten kann ich endlich richtig zeigen, warum ich geholt wurde“, erläuterte der 29-Jährige, der das Spiel schnell zu machen versteht – und auch als Torschütze zu überzeugen weiß. 45 Treffer gelangen ihm bislang in dieser Spielzeit. Aber er kann das alles einschätzen: „Es geht hier sehr schnell. Einmal kann man kein Handball spielen, ein anderes Mal ist man dann wieder der Beste“, sagte er schmunzelnd.
Offenkundig ist: Mit seinen zwei neuen „Halben“, Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson, versteht er sich glänzend. Und die Mannschaft hat eh viel Spaß zusammen. „Ich glaube es ist zu sehen, dass wir mit viel Freude dabei sind und die Spiele nicht nur irgendwie abspulen“, verdeutlichte der 1,90-Meter-Mann.
Und Kiel? Geht auch gegen THW etwas? „Ich glaube, dass wir eine Chance haben, wenn wir am Maximum spielen und der THW nicht seinen besten Tag hat. Wir spielen zu Hause, wir haben in diesem Spiel überhaupt keinen Druck“, meinte Schmid über die Partie, auf die morgen ganz Handball-Deutschland schaut. Trainer Gudmundur Gudmundsson geht realistisch an die Aufgabe. „Das Team ist unglaublich gut besetzt, nicht doppelt, sondern sogar dreifach. Wir sind Außenseiter, wir versuchen den THW zu ärgern“, betonte der Coach.
Die einzige Mannschaft, die dem THW Kiel in dieser Saison einen Punkt abnahm, waren die Füchse Berlin. In der vergangenen Saison marschierten die Kieler ohne Minuspunkt durchs Ziel, holten das Triple. „Es geht, die Kieler zu schlagen, aber es ist schon verdammt schwer“, meint Manager Thorsten Storm.
Erstmals in dieser Saison ist die SAP-Arena ausverkauft. Das ist der Lohn für die tollen Leistungen!
Von Udo Schöpfer