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„Wir kommen der Sache immer näher“

Seit Montag sind die Rhein-Neckar Löwen aus dem Trainingslager zurück, gestern Abend präsentierten sich die ambitionierten Badener bei einem öffentlichen Training in Kronau vor 400 Fans erstmals in der Region. Im Interview fasst der neue Löwen-Trainer Ola Lindgren seine ersten Eindrücke der Vorbereitung zusammen.

Herr Lindgren, haben Sie mit Nordhorn schon einmal ein öffentliches Training absolviert?

Ola Lindgren: Nein, das ist auch etwas Neues für mich, aber eine gute Sache. Wir brauchen jede Unterstützung und wollten die Fans auf diese Weise näher heranholen. Da können sie mal hinter die Kulissen schauen und die Alltagsarbeit sehen. Deshalb war das auch eine ganz normale Einheit ohne Show-Elemente.

Mit dem Trainingslager haben sie einen wesentlichen Teil der Vorbereitung absolviert. Ihr Fazit?

Lindgren: Im körperlichen Bereich haben wir sehr gut gearbeitet. Allerdings hat man in den Tests auch gesehen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Wir haben neue Spieler, ich möchte ein neues System einbringen. Das braucht seine Zeit, durch diese Phase müssen wir eben durch.

Sie haben nach den Tests aber auch von Positivem gesprochen …

Lindgren: Ja, natürlich. Es haben schon einige Kleinigkeiten geklappt und auch die Tendenz stimmt. Wir kommen der Sache immer einen Schritt näher. Da hat das Team gut mitgearbeitet.

Neben Gewichte stemmen und Laufeinheiten standen auch Kick-Boxen, ein Golfturnier und ein Besuch auf dem Tivoli auf dem Programm. Das hört sich nach guten Ausgleichsmaßnahmen an.

Lindgren: So ein Grundlagen-Training zu Beginn der Vorbereitung kann natürlich schon etwas monoton werden. Aber die Jungs haben sich die Stimmung nicht verderben lassen. Und etwas Abwechslung muss natürlich sein. Ich glaube, das ist ganz gut gelungen. Die Woche ging schnell vorbei.

Patrick Groetzki ist ab heute bei der Junioren-WM in Ägypten im Einsatz. In Dänemark spielte teilweise Neuzugang Alexis Alvanos auf der Rechtsaußen-Position. Ist das auch eine Variante für die Saison?

Lindgren: Das kann eigentlich nur eine Notlösung sein. Alexis ist ein Rückraumspieler, wir wollen auf Dauer aber einen Spezialisten und sind weiter auf der Suche.

Ist Ivan Cupic weiter ein Thema?

Lindgren: Wir sind in Verbindung, aber Ivan Cupic laboriert an den Folgen eines Kreuzbandrisses und hat zudem noch einen Vertrag in Gorenje Velenje. Ihn da so schnell rauszubekommen ist schwierig. Aber es gibt einige Alternativen.

Auch die Position des Co-Trainers ist weiter vakant.

Lindgren: So einfach ist das auch hier nicht. Er sollte zum Verein und natürlich auch zu mir passen, die gleiche Philosophie von Handball vertreten. Wir sind mit einigen Kandidaten im Gespräch und wollen bald zu einer Einigung kommen.

Wie bald?

Lindgren: Ich hoffe, dass beide Fragen in 14 Tagen geklärt sind.

Von Thorsten Hof

06.08.2009