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WM 2011 | 11. Tag

DHB-Auswahl unterliegt Ungarn

Das kam unerwartet: Nach dem Coup gegen Island musste die DHB-Auswahl am zweiten Hauptrundenspieltag trotz Pausenführung eine unerwartete 25:27 (12:10)-Niederlage gegen Ungarn hinnehmen.

Schwacher Trost: Durch die beiden Siege von Frankreich und Spanien wäre das Halbfinale selbst bei einem Erfolg über die Magyaren nicht mehr zu erreichen gewesen. So muss aber die Truppe von Bundestrainer Heiner Brand weiterhin um die Olympia-Qualifikation bangen. „Es schmerzt irgendwo, weil wir uns eine gute Situation durch das Island-Spiel erarbeitet hatten“, sagte Brand nach einer Partie, in der von der zuletzt gezeigten Souveränität nicht viel zu sehen war. Gleich reihenweise vergaben die deutschen Spieler vor 2.500 Zuschauern in Jönköping selbst beste Torchancen. Die Ungarn konterten und die deutsche Mannschaft lief einem 1:4-Rückstand (7.) hinterher. Nach einer Auszeit kam das DHB-Team konzentrierter aufs Parkett zurück und drehte die Partie mit sechs Treffern hintereinander zum 7:4 (13.). Nach dem neuerlichen Ausgleich der Ungarn sorgte Lars Kaufmann, der mit fünf Toren bester Werfer war, mit zwei Treffern wieder für eine Zwei-Tore-Führung, die das DHB-Team bis zum 12:10-Pausenstand verteidigte. Auch im zweiten Durchgang wurde es nicht besser. Beim 14:14 (39.) war der Vorsprung wieder aufgebraucht und beim 17:19 (45.) verspielt. Die Löwen-Bilanz: Uwe Gensheimer traf drei, Patrick Groetzki einmal, Oliver Roggisch kam wie immer hauptsächlich in der Defensive zum Einsatz. Im letzten Hauptrundenspiel an diesem Dienstag (16:15 Uhr) gegen Norwegen steht die deutsche Mannschaft mit dem Rücken zur Wand und muss gewinnen, um noch ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2012 erreichen zu können.

Zuvor hatten auch die „isländischen Löwen“ die Segel streichen müssen: Das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson blieb im Duell um Platz zwei gegen Spanien chancenlos. Schon zur Pause lagen die „Eiskrieger“ mit 10:20 im Rückstand. Zwar kämpften sie sich zwischenzeitlich wieder auf fünf Tore heran, hatten aber letztendlich beim 24:32 nicht den Hauch einer Chance und müssen nun nach makelloser Vorrunde das Halbfinale abschreiben. Guðjón Valur Sigurðsson (3), Ólafur Stefánsson (3) und Róbert Gunnarsson (1) brachten es zusammen auf sieben Treffer.

Ebenfalls auf verlorenem Posten standen die Norweger gegen Titelverteidiger Frankreich, das 31:26 (17:14) gewann und sich als letztes Team nach Dänemark, Schweden und Spanien für die Runde der letzten Vier qualifizierte. Bjarte Myrhol (3) und Børge Lund (1) hielten ihre Farben nur eine Halbzeit lang im Rennen.

Zum Abschluss der Hauptrunde greifen am Dienstag noch einmal alle Teams ins Geschehen ein. Aus Löwensicht kommt es dabei zum bereits erwähnten Duell zwischen Deutschland und Norwegen (16:15 Uhr), Island trifft auf Frankreich, für Polen steht gegen Kroatien die Olympia-Qualifikation auf dem Spiel und für die Serben geht es gegen Argentinien um die Platzierung.

Die WM-Statistik der Löwen-Spieler: