Veröffentlichung:

Ziemlich hohe Auftakthürde (Allgemeine Zeitung)

(br). Ein Derby als Auftakt für die Rhein-Neckar Löwen: Die Mannheimer müssen im ersten Bundesliga-Spiel der Saison gleich beim amtierenden EHF-Cup-Pokalsieger Frisch Auf Göppingen ran. Anwurf des Baden-Württemberg-Duells ist am morgigen Sonntag um 15.30 Uhr.

„Das ist ein ganz harter Brocken zum Auftakt“, gesteht Andy Schmid. Der Schweizer hat vor dem ersten Gegner viel Respekt. Vor allem die Atmosphäre in der Göppinger EWS-Arena habe es in sich. „Das ist ein sehr schweres erstes Spiel für uns, aber wir wollen dort bestehen“, sagt Schmid.

Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson sieht seine Mannschaft nur in der Außenseiterrolle: „Wir sind sicherlich kein Favorit. In Göppingen ist es für jedes Team schwierig, zu punkten. Und Frisch Auf hat sich in der Pause auch noch einmal gut verstärkt.“

Bei der Saisoneröffnungsveranstaltung unter der Woche war die gute Laune bei allen Beteiligten auffällig. Kapitän Uwe Gensheimer präsentierte sich mit einem Retro-Schnäuzer. Ob der Nationalspieler den auch in der EWS-Arena den Handball-Fans präsentiert? Das Spiel wird auch im TV übertragen, und zwar live bei Sport 1. „Gense“ könnte zum neuen Trendsetter werden. Die Neuzugänge Gedeón Guardiola (Spanien), Kim Ekdahl Du Rietz (Schweden), Niklas Landin (Dänemark) und Alexander Petersson (Island) stiegen wegen Olympia erst mit Verspätung ins Mannschaftstraining ein. „Die Neuen brauchen noch einige Zeit, bis alles stimmt“, betont Abwehrchef Oliver Roggisch, für den die Partie in Göppingen immer eine besondere ist. Der Hüne trug von 2000 bis 2002 das Trikot von Frisch Auf und kennt „noch einige Leute“ in Göppingen.

Coach Gudmundsson muss auf seinen Rechtsaußen Patrick Groetzki verzichten, der immer noch an den Folgen einer Knieoperation laboriert und wohl auch noch länger nicht einsatzfähig sein wird. Youngster Marius Steinhauser, der in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterließ, dürfte somit auf der Groetzki-Position gleich in seinem ersten Bundesligaspiel reichlich Spielzeit bekommen.

Die Rhein-Neckar Löwen sind in Göppingen auf Revanche aus. In der vergangenen Saison platzte der Traum vom ersten Vereinstitel ausgerechnet in der EWS-Arena. Im Halbfinale des EHF-Cups verloren die Mannheimer, die das Hinspiel mit 33:32 und übrigens auch die beiden Bundesligaduelle davor mit 30:25 und 30:29 gewonnen hatten, das entscheidende Rückspiel mit 29:33. Damals war Alexander Petersson noch nicht dabei. Der Isländer, der neu von den Berliner Füchsen kam, gilt schon jetzt als neuer Star im Team. Gut möglich, dass Coach Gudmundsson seinen Landsmann, der eigentlich eher aus dem Rückraum für Torgefahr sorgt, diesmal aufgrund des Ausfalls von Groetzki auch auf der Rechtsaußenposition ran lässt.