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Zu viele Fehler

Löwen verlieren vor ausverkauftem Haus und großartiger Kulisse gegen Kiel

Zu viele Fehler: Die Rhein-Neckar Löwen verlieren vor ausverkauftem Haus und großartiger Kulisse gegen den THW Kiel.
Löwen-Keeper Mikael Appelgren im vollen Fokus.

Zu viele Fehler: Gegen den THW Kiel leisten sich die Rhein-Neckar Löwen zu viele Schwächen, verlieren vor ausverkauftem Haus 27:31 (11:15). Wille und Einstellung sind da, allein es will offensiv nicht viel zusammenlaufen an diesem Mittwochabend. Nach dem 28. Spieltag stehen die Löwen bei 37:19 Punkten und damit um viele Längen besser da als in der Vor-Saison. Dennoch stimmt die auf sechs Niederlagen angewachsene Serie in der LIQUI MOLY HBL zumindest nachdenklich.

Den besseren Start in die Partie erwischt der THW. Parade Landin, Gegenstoß Eric Johansson: 0:1 (3.). Nach dem 1:1 durch Lukas Nilsson antworten die Kieler mit einem Doppelpack von Niclas Ekberg und Nikola Bilyk (1:3, 7.). Über den Kampf finden die Löwen ins Spiel. Starke Abwehrarbeit und die erste Parade von Mikael Appelgren ermöglichen einen 3:0-Lauf, an dessen Ende Uwe Gensheimer das 4:3 erzielt (10.). Die ausverkaufte Arena verwandelt sich direkt in ein Tollhaus, zeigt, was hier heute Abend möglich sein kann.

Kiel wiederum zeigt sich unbeeindruckt. Der stark startende Bilyk macht das 5:5, Sander Sagosen mit seiner ersten Aktion das 6:6 (13.). Beim 6:8, wieder durch Sagosen markiert, sind die Kieler zum zweiten Mal mit plus zwei vorne (16.). Nach Juri Knorrs 7:8 landet Appelgren bereits die fünfte Parade (18.). Das Problem: Vorne kommen die Löwen nun fast gar nicht mehr durch. Der THW baut seine berüchtigte 6:0-Mauer auf, mit Duvnjak und Magnus Landin auf halb, Pekeler und Wiencek in der Mitte. So provozieren sie schlechte Abschlüsse und Ballverluste in Reihe – und die Löwen verlieren nach und nach den Anschluss.

Zu viele Fehler: 2:8-Lauf bringt Löwen aus dem Tritt

Mit einem 2:8-Lauf gegen sich geraten die Gelben mit 8:14 ins Hintertreffen (27.). Besonders bitter: Alle 50:50-Entscheidungen der Schiedsrichter fallen in dieser Phase zugunsten der Kieler aus. Sebastian Hinze holt sich eine Gelbe Karte wegen Reklamierens ab. Es ist nur zu verständlich. Immerhin: Die Löwen verlieren nicht noch mehr an Boden, retten sich mit einem 11:15 in die Kabine und haben damit zumindest die Chance, in Durchgang zwei mit einem starken Auftritt für Punkte infrage zu kommen.

Zu viele Fehler: Die Rhein-Neckar Löwen verlieren vor ausverkauftem Haus und großartiger Kulisse gegen den THW Kiel.
Ymir Gislason erwartet Sander Sagosen.

Mit einem 4:2-Lauf kehren die Löwen auf die Platte zurück, da ist die Partie wieder so gut wie offen (15:17, 34.). Es wird direkt klar: Hier und heute wird gekämpft, was das Zeug hält. Nilsson marschiert voran, macht mit dem 16:18 seinen sechsten Treffer (35.). Appelgren erhöht auf Parade Nummer zehn. Die Arena ist da. Jannik Kohlbacher, der wieder im Innenblock steht, provoziert ein Stürmerfoul. Der Anschlusstreffer ist möglich. Niklas Landin hat etwas dagegen, pariert zum achten Mal. Auf der Gegenseite ist Appelgren zum elften Mal zur Stelle. Lagergren zaubert Kohlbacher frei: Da ist es, das 17:18 (39.).

Zwei Landin-Paraden, und der THW ist wieder auf 18:21 weg (41.). Herausragend die Effizienz der Kieler, wenn die Löwen Fehler machen. Zirkusreif, wie Wiencek im Rückwärtsfallen trifft (19:22, 43.). Nach dem nächsten Ballverlust wird es kritisch. Magnus Landin trifft zum 19:23 (44.). Hinze muss die zweite Auszeit nehmen. Nach Sagosens 21:25 ist Niklas Landin da, nimmt den elften Wurf der Löwen weg. Kaum zu glauben, dass Øverby in der 48. Minute die erste Zeitstrafe des Abends kassiert. Seine Rettung kommt von Niklas Landin, der das Dutzend an Paraden vollmacht (21:25, 48.).

Zu viele Fehler: Hoffnung keimt auf, dann kommt der Spielverderber

So wichtig David Späths erste Parade nach seiner Einwechslung gegen Sagosen (21:26, 49.). Kohlbacher verkürzt im Gegenzug auf 22:26 (50.). Jetzt braucht es zehn perfekte Löwen-Minuten. Stattdessen verliert Kirkeløkke den Ball beim Dribbeln aus den Händen. Bitter. Späth ist gegen Magnus Landin da. Fatalerweise geht der nächste Löwen-Ball flöten, diesmal an Duvnjak. Sagosen münzt es direkt um ins 22:27 (54.). Hinze nimmt die letzte Auszeit. Ist da noch was zu machen? Zwei schnelle Tore und ein Fehlpass Kiels machen zumindest Hoffnung (24:27, 55.).

Der Spielverderber heißt einmal mehr Niklas Landin. Parade Nummer 13 gegen Kirkeløkke würgt die Stimmung direkt ab. Sagosen macht mit dem 24:28 den Deckel drauf (57.). Stark, wie die Löwen-Fans bis zum Ende alles geben, ihr Team feiern und unterstützen. Das ist aller Ehren wert und zeigt: Zwischen diese Truppe und ihre Fans passt kein Stück Papier. Danke dafür!

Zu viele Fehler: Die Rhein-Neckar Löwen verlieren vor ausverkauftem Haus und großartiger Kulisse gegen den THW Kiel.
Lukas Nilsson geht an Patrick Wiencek vorbei.

Rhein-Neckar Löwen – THW Kiel 27:31 (11:15)

Löwen: Appelgren (1.-47., 11 Paraden), Birlehm, Späth (ab 47., 4 Paraden) – Gensheimer (1), Kirkeløkke (4), Timmermeister, Knorr (4/2), Helander (3), Lagergren (1), Groetzki (3), Forsell Schefvert (1), Michalski, Horžen, Gislason, Nilsson (8), Kohlbacher (2)

Kiel: N. Landin (14 Paraden), Mrkva – Duvnjak, Sagosen (7), Reinkind (5), M. Landin (2), Øverby, Wiencek (4), Ekberg (3/1), Fraatz, Johansson (2), Dahmke (1), Zarabec (2), Wallinius, Bilyk (4), Pekeler (1)

Trainer: Sebastian Hinze – Filip Jicha

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck & Simon Reich

Zuschauer: 13.200 (ausverkauft)

Strafminuten: / – Øverby (2), M. Landin (2)

Siebenmeter: 2/3 – 1/1

Siebenmeter-Paraden: Landin hält gegen Gensheimer (3.)

Spielfilm: 0:1, 1:3, 4:3, 6:5, 6:8, 7:8, 8:9, 8:14, 9:15, 11:15 (HZ), 13:17, 15:17, 17:18, 18:21, 19:23, 21:25, 22:27, 24:27, 25:28, 27:31 (EN)