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Zu viele Fehler nach furiosem Beginn

Karlsruhe/Magdeburg. Nach einem perfekten Saisonstart mit drei Siegen in Serie haben die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend ihre erste Niederlage in dieser Spielzeit hinnehmen müssen. Beim heimstarken SC Magdeburg unterlag die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren nicht unverdient mit 29:33 (17:16) Toren – allerdings hatte sich der badische Handball-Bundesligist wegen zu vieler Fehler die Pleite vor 5 198 Zuschauern in der Bördelandhalle ein Stück weit auch selbst zuzuschreiben.

Zunächst legten die Badener einen Blitzstart hin und führten schnell mit 5:1. Allerdings zeigten sich die Magdeburger, die vor heimischer Kulisse zuletzt den VfL Gummersbach mit 34:25 bezwungen hatten, von dem furiosen Beginn der Gäste kaum beeindruckt. Angeführt von Robert Weber kämpften sich die Hausherren in die Partie hinein und glichen binnen weniger Minuten zum 5:5 (9.) aus. Nicht nur in dieser Phase profitierte der SCM von Unkonzentriertheiten im Löwen-Angriff.

In der Folge lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Badener zwar immer vorlegten, sich aber nicht mehr deutlicher von den Gastgebern absetzen konnten. Erst nach einem Doppelpack von Routinier Olafur Stefansson sowie dem einzigen Tor von Grzegorz Tkaczyk zum 17:14 (26.) hatten sich die Lindgren-Schützlinge wieder etwas Luft verschafft – zu einer beruhigenderen Pausenführung sollte dies dennoch nicht reichen. Der überragende Weber mit seinem fünften Treffer im ersten Durchgang und Neuzugang Jure Natek brachten die Magdeburger, die von den letzten zehn Duellen mit den Löwen nur eines gewinnen konnten, bis zum Seitenwechsel wieder auf Schlagdistanz heran.

Nach der Pause kippte die Partie dann komplett zugunsten der Gastgeber. Per Siebenmeter markierte Weber beim 18:17 nach genau 32 Minuten die erste Führung für den SCM. Zwar blieben die Löwen um den unermüdlich rackernden Kreisläufer Bjarte Myrhol auf Tuchfühlung und schafften beim 24:24 (47.) durch Karol Bielecki noch einmal den Ausgleich, im Endspurt mussten sich die Gäste aber geschlagen geben. Immerhin haben Lindgrens Schützlinge bereits am Samstag die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren. Um 19 Uhr sind die Löwen in ihrem dritten Auswärtsspiel binnen einer Woche bei der HSG Wetzlar gefordert – eine weitere Niederlage dürfen sich die Badener allerdings nicht erlauben.

SC Magdeburg: Weber 11/2, Doborac 4, van Olphen 4, Natek 4, Grafenhorst 4, Jurecki 3, Landsberg 1, Tönnesen 1, Wiegert 1.
Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 6, Gensheimer 6/4, Lund 4, Bielecki 4, Stefansson 2, Cupic 2, Schmid 2, Tkaczyk 1, Groetzki 1, Gunnarsson 1.

Von Christof Bindschädel

 16.09.2010