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Zufriedene Löwen

Kronau/Östringen. Mit viel Rückenwind gehen die Rhein-Neckar Löwen in das letzte Saisondrittel, doch zu forschen Aussagen lässt sich beim badischen Handball-Bundesligisten keiner mehr hinreißen. „Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen nur auf uns“, wiederholte Trainer Gudmundur Gudmundsson fast schon gebetsmühlenartig nach dem überzeugenden 30:27 (14:11) in der Mannheimer SAP-Arena gegen den SC Magdeburg.

Auf die Verfolger hat der Tabellenfünfte mittlerweile ein strammes Polster. Nachdem der HSV Hamburg mit 30:36 bei der SG Flensburg-Handewitt verloren hat, ist die direkte Champions-League-Qualifikation für die Löwen, die nur zwei Minuspunkte mehr auf dem Konto haben wie die beiden norddeutschen Konkurrenten, wieder in Reichweite.

Vielmehr stellt man die eigene Leistung in den Vordergrund. „Die Pause nach der deutlichen Niederlage in Kiel hat uns gut getan. Es hat Spaß gemacht, vor dieser Kulisse zu spielen“, sagte Michael Müller. Vor rund 10 250 Zuschauern war der Halbrechte, der den EHF-Cup-Teilnehmer im Sommer verlässt, einer der Aktivposten und mit sechs Toren nach Kapitän Uwe Gensheimer (8) zweitbester Löwen-Werfer. „Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist“, meinte der stets gut gelaunte Franke, „aber ich spüre jetzt das Vertrauen des Trainers“. Und mit starken Leistungen zahlt der 27-Jährige dieses derzeit zurück.

Gudmundsson war mit dem Auftritt seiner Schützlinge „sehr, sehr zufrieden“ und attestierte ihnen vor allem in der ersten Halbzeit eine überragende Abwehrleistung. „Wir haben als Mannschaft wieder richtig gut gespielt“, betonte der Isländer. „Das Team wächst immer enger zusammen“, fügte Manager Thorsten Storm an.

Oliver Roggisch sprach von einer „Super- Woche“. Am Mittwoch hatten die Löwen mit 35:28 in Melsungen gewonnen, am Donnerstag hatte der Defensivspezialist seinen Vertrag verlängert – und am Freitagabend folgte der Erfolg über Magdeburg. „Aber wir sind alle Perfektionisten und wollen uns immer verbessern. Wir müssen lernen, mit unseren Führungen besser umzugehen“, sagte der Abwehrchef, nachdem die Löwen mehrmals einen Fünf-Tore- Vorsprung verspielt hatten. Gegen den bissigen SCM ließen sich die Badener aber auch davon nicht vom Erfolgsweg abbringen.

Von Christof Bindschädel

 12.03.2012