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Zum Brüllen

„Mir wären solche Spiele im November lieber, als jetzt gegen Ende der Ferienzeit, dann hätten wir ein volles Haus“, meinte Manager Thorsten Storm, der sich künftig „mehr Fingerspitzengefühl bei den Planern“ erhofft. Statt 13.200 werden „nur“ rund 11.000 Fans da sein. Von denen aber erwartet Trainer Ola Lindgren, die Unterstützung, die seine Mannschaft braucht, um gegen die bärenstarken Hamburger ihr Spiel auf „höchstem Level“ zu halten. Das sei nun einmal, vor allem gegen Mannschaften wie die von Trainer Martin Schwalb, Grundvoraussetzung für einen Erfolg. Und eben höchste Konzentration über 60 Minuten. Nicht so wie vor acht Tagen beim 29:36 beim THW Kiel, wo „beide Halbzeiten schlecht begonnen wurden“ (Lindgren.

Der Schwede hat derzeit neben der ganz normalen Vorbereitung auf ein solch schweres Spiel Integrationsarbeit zu leisten. Die als Vertreter des langzeitverletzten Regisseurs Grzegorz Tkaczyk verpflichteten Snorre Gudjohnsson und Nikola Manojlovic müssen in die „Spielidee“ eingebaut werden. „Von der isländischen ist die unsere nicht weit entfernt“, sagt Lindgren, der bei Gudjohnsson leichtere Arbeit sieht. Zudem hat der isländische Silbermedaillengewinner von Peking „schon“ sechs, sieben Trainingseinheiten bestritten. Bei Nikola Manojlovic waren es bis gestern deren zwei.

„Das ist eine sehr schwere Zeit für mich, ich muss mich neu orientieren“, sagt der 27-jährige Serbe, der für 40.000 Euro Ablösesumme vom rumänischen Champions-League-Starter HCM Constanta geholt wurde. „Zudem“, fügt der 1,95 m große Rechtshänder an, „ist es ohnehin schwer, Grzegorz Tkaczyk vollwertig zu ersetzen.“

Schritt für Schritt will Ola Lindgren die beiden „völlig unterschiedlichen Typen“ an ihre Aufgabe heranführen. „Jetzt stimmt die Balance, wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt. Snorre ist der feine Regisseur, Nikola einer, der auch mal mit Wucht das Tor sucht“, beschreibt Lindgren seine beiden Neuen. Wobei Manojlovic auch im Rückraum links spielen kann und zudem ein gewiefter Abwehrmann für den Mittelblock ist. Wunder darf man nicht erwarten. Noch nicht. Gegen den auf Weltklasse-Niveau verstärkten HSV muss das Team funktionieren. Und das Publikum muss die Löwen zu höchster Konzentration brüllen.

17.09.2009