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Zum Heimfinale mit Pauken und Trompeten

Löwen empfangen am Sonntag den HC Erlangen und verabschieden im Anschluss ein Quartett

Zum Heimfinale mit Pauken und Trompeten: Löwen empfangen am Sonntag den HC Erlangen und verabschieden im Anschluss ein Quartett
Lukas Nilsson im Hinspiel gegen den HCE.

Zum Heimfinale mit Pauken und Trompeten: Am Sonntag verabschieden sich die Rhein-Neckar Löwen mit dem letzten Heimspiel der Saison 2022/23 von ihren Fans. Gegen den HC Erlangen wollen sie es unbedingt noch einmal krachen lassen, Saisonsieg Nummer 22 einfahren und den Zuschauer*innen in der SAP Arena Spektakel-Handball bieten – so wie am Donnerstag gegen den BHC. Tickets für das sicher unterhaltsame und emotionale Heimfinale gibt es hier.

Gegen seinen Ex-Klub hatte Löwen-Trainer Sebastian Hinze Tempo verschrieben. Und zwar in allen Bereichen. Ballgewinn – Voll-Speed nach vorne. Positionsangriff – Pass-Geschwindigkeit ans Limit schrauben. Eine Vorgabe, die fruchtete, weil sie den auf mehreren Positionen angeschlagenen Gegner in dessen wunde Stelle traf. 12 zu 0, analysierte BHC-Coach Jamal Naji hinterher, lautete die Tempogegenstoß-Bilanz zugunsten der Löwen. Für Naji war das „nicht hinnehmbar“, für die Löwen der Schlüssel zum Sieg. Zumal es da auch noch David Späth gab.

Kamen die Bergischen doch einmal durch oder zu Würfen aus dem Rückraum, war der Löwen-Youngster zur Stelle. 20 Paraden sind einer der Top-Werte in der LIQUI MOLY HBL und lediglich 3 Paraden hinter dem Saisonrekord von Niklas Landin. Für den superehrgeizigen Späth kein Grund zu Eigenlob: „Ich habe mich eher geärgert, dass mir ein paar Bälle durchgerutscht sind, die ich halten kann, ja halten muss. Gezählt habe ich die Paraden nicht. Ich hatte vielmehr das Gefühl, dass ich noch mehr halten kann und es gar nicht so gut lief.“

Zum Heimfinale mit Pauken und Trompeten: Starke Löwen-Saison will gefeiert werden

Zum Heimfinale mit Pauken und Trompeten: Löwen empfangen am Sonntag den HC Erlangen und verabschieden im Anschluss ein Quartett
Jannik Kohlbacher tankt sich durch am Kreis.

Okay, das Gefühl kann man haben. Vielleicht muss man es sogar haben, wenn man ein ganz Großer werden will. Und doch sollte man festhalten: David Späth ist aktuell in herausragender Form. Er führte die Löwen zum Auswärtssieg in Hannover, dem ersten Liga-Sieg nach sieben Niederlagen zuvor. Jetzt zuhause gegen den BHC beendete er die Vier-Spiele-Durststrecke ohne Heimsieg. Die deutsche Junioren-Nationalmannschaft, die am 20. Juni in die Heim-WM einsteigt, kann sich auf einen Rückhalt in Top-Verfassung freuen. Und die Löwen-Fans auf eine Mannschaft, die am Sonntag alles geben wird für einen erfolgreichen Heimabschluss.

Platz fünf in der Tabelle, das vor der Saison ausgerufene Liga-Ziel, kann den Löwen keiner mehr nehmen. Dazu der sensationelle Pokalsieg. Diese Spielzeit ist schon jetzt eine historische aus Löwen-Sicht. Da kommt der vermeintliche Angstgegner aus dem Frankenland gerade recht. Der HC Erlangen hat den Löwen in den vergangenen Jahren so manchen Punkt gekostet. Wenn man sagt, Melsungen liegt den Löwen, muss man genauso sagen: Erlangen liegt den Löwen überhaupt nicht. Ansporn genug, um am Sonntag die Vorzeichen zu ignorieren und noch einmal eine Top-Leistung auf die Platte zu zaubern.

Emotional wird es dann ganz sicher nach dem Spiel, wenn das Quartett Lukas Nilsson, Albin Lagergren, Benjamin Helander und Kristjan Horžen verabschiedet wird. Mit Pauken und Trompeten wollen sich Spieler und Fans für eine starke Saison feiern – und sich bei den vier Abgängern für deren Löwen-Einsatz bedanken. Aber nicht vergessen: Am 11. Juni steht noch ein Auswärtsspiel an, bei keinem Geringeren als Flensburg-Handewitt. Erst dann geht es – für die meisten außer David Späth – in den verdienten Sommerurlaub.