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Zum Jahresende gibt es eine Niederlage

Löwen verlieren in Lübbecke mit 26:31

Mit einer Niederlage haben die Rhein-Neckar Löwen das Jahr 2009 abgeschlossen und den Sprung auf den dritten Platz in der Bundesliga verpasst. Bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke unterlagen die Badener mit 26:31 (10:16) und mussten damit die dritte Auswärtspleite in der laufenden Saison hinnehmen. Zu viele Schwankungen während der 60 Minuten in der Kreissporthalle in Lübbecke sorgten dafür, dass die Löwen mit einem Negativerlebnis im Kopf Silvester feiern müssen. Tomasz Tłuczynski war mit elf Toren der beste Werfer auf dem Feld, für die Löwen war Karol Bielecki sieben Mal erfolgreich.

Mit verbitterter Miene ließ Ola Lindgren die Partie noch einmal Revue passieren. „Lübbecke war heute besser. Das ist Fakt. Die Abwehr und die Torhüter waren bei uns nicht gut genug. Deshalb haben wir die Punkte nicht mitnehmen können. Auch 26 Tore im Angriff sind zu wenig, damit wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, sagte der Trainer der Badener. Der Schwede war sichtlich enttäuscht: „Wir haben es nicht geschafft, dagegen zu halten und jeden Zweikampf in der Defensive verloren. Das ist zu wenig, um zu gewinnen.“

Die ersten zehn Minuten verliefen überhaupt nicht nach dem Geschmack von Lindgren. Nach der 8:4-Führung der Lübbecker nahm der Löwen-Coach eine Auszeit und beorderte seine Cracks zu einer kurzen Standpauke zusammen. Bis dahin funktionierte vor allem in der Abwehr nichts, so dass der Aufsteiger zu einfach zu seinen Toren kam. Im Gegensatz zum Auswärtssieg in Wetzlar am zweiten Weihnachtsfeiertag hatten die Badener den Start verpennt. Nach der kurzen Pause stabilisierten sich die Löwen in der Defensive, aber im Angriff zeigte die Truppe zu wenig Durchschlagskraft. Deshalb konnte Lübbecke den Vier-Tore-Vorsprung lange halten (13:9, 24.), ehe es das Team aus Ostwestfalen sogar schaffte, die Führung weiter auszubauen. Bis auf 16:9 zog der TuS davon, bevor Michael Müller zumindest noch der Treffer zum 10:16-Halbzeitstand gelang.

Die zweite Hälfte begann mit einem vergebenen Siebenmeter von Uwe Gensheimer und damit mit einem erneuten Tiefschlag. Das Tor von Abwehrchef Oliver Roggisch kurz darauf gab den Löwen jedoch neuen Mut und Ólafur Stefánsson brachte sein Team mit drei schnellen Treffern immerhin wieder auf drei Tore heran (15:18, 37.). Lübbecke kam in dieser Phase nicht mehr so gut zurecht, so dass Patrick Liljestrand eine Auszeit nahm. Der TuS-Trainer wollte seine Cracks noch einmal neu einstellen. Nach dem 16:18 durch Siarhei Harbok machte sich die Maßnahme bezahlt, denn Lübbecke zog mit vier Toren hintereinander auf 22:16 davon (43.).

Die Vorentscheidung war zwar gefallen, doch die Badener gaben sich noch nicht geschlagen. Bis zehn Minuten vor dem Ende hatte sich die Lindgren-Sieben auf 20:23 heran gekämpft, doch jetzt lief den Löwen langsam die Zeit davon. Als Michal Jurecki mit zwei Toren in Folge auf 26:20 erhöhte (53.), wurde immer klarer, dass die Löwen mit einer Niederlage in die EM-Pause gehen würden. „Das war ganz klar unsere beste Saisonleistung. Wir haben unglaublich gut, mit Ruhe und mit Cleverness gespielt. Das gibt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben“, jubelte Liljestrand nach der Partie.

In der Endphase schafften es die Lübbecker, ihr Pensum herunterzuspulen, während die Lindgren-Sieben nicht mehr in der Lage war, der Begegnung eine Wende zu geben. Insgesamt enttäuschten die Badener die mitgereisten Fans im letzten Spiel des Jahres 2009. Als Tabellenfünfter liegen die Löwen hinter den eigenen Erwartungen zurück und müssen sich im neuen Jahr steigern.

Ähnlich sah es auch Guðjón Valur Sigurðsson. „Klar ist, wir müssen uns deutlich verbessern“, räumte der Löwen-Kapitän ein. Der Linksaußen konnte nicht nachvollziehen, warum sein Team sein Potenzial nicht ausschöpfte: „Wir bringen uns selbst in solche Situationen und bauen den Gegner auf. Wir haben heute fast alle Zweikämpfe im Angriff und in der Abwehr verloren.“

TuS N-Lübbecke: Blažičko, Putera (n.e.) – Alvanos (6/1), Niemeyer (2), Jurecki (4) – Rui, Tłucziński (11/5) – Siódmiak (5) – O. Tesch, Felixsson (3), Hansen, Bartsch (n.e.), Wiese (n.e.), A.Tesch (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen:
Fritz (bis 10. und bei einem Siebenmeter), Szmal   – Stefánsson (6/1), Guðjónsson (1), Bielecki (7) – Groetzki (2), Gensheimer (4/4) – Myrhol (1)  – Roggisch (1), Sigurðsson (1), Harbok (2), Müller (1), Manojlovic (n.e.), Klimovets.
Zeitstrafen: O. Tesch (2), Alvanos (2), Jurecki (4) – Myrhol (2), Gensheimer (2), Harbok (2), Roggisch (2).
Trainer: Patrik Liljestrand – Ola Lindgren.
Zuschauer: 2950.
Schiedsrichter: Bernd Methe/Reiner Methe (Vellmar).
Spielfilm: 4:1 (4.), 5:2 (6.), 7:3 (9.), 11:5 (17.), 12:8 (21.), 15:9 (26.), 16:10 (Hz.), 17:11 (32.), 18:16 (38.), 22:16 (44.), 27:20 (54.), 29:23 (57.), 31:26 (Ende).
Zeitstrafen: 4/4.
Siebenmeter: 7/6 – 7/5.
TuS N-Lübbecke: Tłucziński wirft am Tor vorbei.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Blažičko.
Rhein-Neckar Löwen: Stefánsson scheitert an Blažičko.
Beste Spieler: Tłucziński, Siódmiak, Blažičko – Bielecki.