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Zur Belohnung ein Nacht-Training

Hannover. (dh) „Wir müssen diese Partie genauso konzentriert angehen wie das Spiel gegen Melsungen.“ Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, düste gestern mit gemischten Gefühlen Richtung AWD-Hall in Hannover. Bloß nicht straucheln, bloß nicht noch weiter in der Tabelle der Handball-Bundesliga abrutschen, war das Löwen-Motto vor dem Gastspiel beim TSV Hannover-Burgdorf. Doch die Sorgenfalten des Managers wichen schnell, waren fehl am Platz. Denn sein Personal gewann beim teilweise überfordert wirkenden Aufsteiger locker mit 34:24 (16:10). Storm war erleichtert: „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben keine Zitterpartie hingelegt.“

Souverän spulten die Gelbhemden ihr Pensum ab, fegten den TSV phasenweise förmlich von der „Platte“. Lediglich in der Anfangsphase ging es kurzzeitig hin und her. Burgdorf, das erstmals auf Neuzugang Lars Friedrich zurückgreifen konnte, spielte frech auf. Doch mit zunehmender Spieldauer setzten sich die Löwen ab und führten nach 15. Minuten

erstmals mit drei Toren (9:6). Was sie vor allem ihrem „hexenden“ Routinier zu verdanken hatten: Henning Fritz, der Weltmeister von 2007, parierte mehrfach, bestach durch beeindruckende Reflexe. Bis zur Halbzeit schoss sich die Lindgren-Sieben in einen Torrausch. Treffer um Treffer marschierte das badische Star-Ensemble davon und verabschiedete sich mit einer 16:10_Führung zum Pausenplausch.

Im zweiten Abschnitt ließ der Favorit nichts mehr anbrennen. Und auch jene Ballwerfer, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen, trugen sich in die Torschützenliste ein: Alexis Alvanos und Michael Müller trafen jeweils drei Mal. Erfolgreichster Schütze war jedoch ein anderer: Gudjon-Valur Sigurdsson, der Eiskrieger, erzielte acht Tore. Kurios: Unmittelbar nach ihrer Ankunft in Kronau schob Trainer Ola Lindgren heute morgen gegen 4.30 Uhr noch ein Sondertraining ein. „Das wird eine Art Auslaufen“, schmunzelte Storm.

Weiter geht es für das Löwen-Rudel am Sonntag um 15.30 Uhr. Es ist Champions League-Zeit. Die Badener spielen beim HC Bosna Sarajevo (live auf Eurosport). Von dort reist der Tross direkt wieder vor die Tore der AWD-Hall, wo man im Rahmen des DHB-Pokals am Dienstag um 19 Uhr erneut auf Hannover-Burgdorf trifft.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 4/2, Roggisch 1, Bielecki 5, Manojlovic 1, Gudjonsson 2/1, Stefansson 1, Müller 3, Myrhol 4, Alvanos 3, Sigurdsson 8, Groetzki 2.

Stenogramm: 1:0, 2:2, 4:3, 4:5, 6:8, 6:10, 6:13, 7:16, 10:16 (Halbzeit), 12:19, 13:20, 15:23, 17:25, 18:29, 21:29, 21:30, 22:32, 24:34 (Endstand).

 15.10.2009