Veröffentlichung:

Zur Belohnung Eis (BNN)

Guardiola bestätigt vor schwerer Aufgabe gegen Szeged seinen Wert für die Löwen

Gedeon Guardiola sah halbseitig aus wie ein Footballspieler, als er nach der internen Analyse des 28:23-Bundesliga-Siegs über GWD Minden die Mannschaftskabine in der SAP-Arena wieder verließ. Ein dicker Eisbeutel über seiner linken Schulter beulte sein Handballhemd aus wie bei Akteuren der US-Sportart die Schutzpolster deren Trikot. „Jetzt habe ich zwar wieder starke Schmerzen, aber ich fühle mich gut. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent“, sagte der von der Schulterblessur weitgehend genesene Abwehrchef der Rhein-Neckar Löwen im Anschluss an sein Comeback nach dreieinhalbwöchiger Zwangspause und erklärte: „Ich will der Mannschaft auch in Szeged helfen.“

Auch wenn der Spanier beim Härtetest für das schwere Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Sonntag (17.15 Uhr) noch nicht seine volle Leistungsfähigkeit besaß, war er die erwartete Stütze in der Hintermannschaft des Verfolgers von Tabellenführer THW Kiel. „Heute haben wir gesehen, wie wichtig Gede für die Abwehr ist. Wir standen kompakt“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen. Mit der Deckung, die bei der 30:34-Niederlage im Heim-Hinspiel gegen Pick Szeged ein Torso war, zeigte sich der Däne zufrieden. Dagegen tat sich der Angriff über weite Strecken schwer gegen den Tabellendrittletzten, gegen den die Löwen Chancen zuhauf liegen ließen. Jacobsen: „Wir haben viele leichtfertige Fehler gemacht. Wir müssen sie abstellen, sonst werden die Ungarn uns gnadenlos bestrafen.“
Die Badener müssen in Szeged mit fünf Toren Vorsprung gewinnen, um das Viertelfinale zu erreichen. Die bittere Königsklassen-Niederlage machte Jacobsen als einen Grund für die über weite Strecken fahrige Vorstellung gegen Minden aus. „Man hat gesehen, dass das Selbstvertrauen der Jungs noch ein bisschen angeschlagen war“, sagte der Coach.
Die Hoffnungen gegen Szeged ruhen auch auf einer starken Torhüterleistung und einer stabilen Deckung. „Wenn die Abwehr gut steht und Niklas Landin auf hohem Niveau spielt, dann haben wir eine Chance“, sagte Jacobsen, der mit einer 6:0-Verteidigungsformation beginnen will. „Gede hat da den Überblick. Er klaut die Bälle bei Anspielen an den Kreis“, referierte Jacobsen. Guardiola meinte: „Stefan Kneer hat seine Sache gut gemacht, aber er hatte Probleme mit dem Kreisläufer von Szeged.“ Er äußerte sich optimistisch, Unruhestifter Szabolcs Zubai besser in den Griff zu bekommen. Und zur Belohnung gibt’s dann wieder Eis.
Von Reinhard Sogl