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Zurück in Europas elitärem Kreis (MM)
Löwen gewinnen 32:21 beim TV Neuhausen und lösen Ticket zur Champions League / Schwierige Suche nach Verstärkungen
TÜBINGEN. Das Ziel ist erreicht. Die Rhein-Neckar Löwen spielen in der nächsten Saison in der Champions League. Neun Tage nach dem Triumph im EHF-Pokal löste der Handball-Bundesligist gestern durch einen 32:21 (15:12)-Sieg beim damit feststehenden Absteiger TV Neuhausen das Ticket für die Königsklasse.
„Diese Saison ist einmalig. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, freute sich Manager Thorsten Storm, der sich nun auf die Suche nach zwei neuen Rückraumspielern macht. Und das gleich aus mehreren Gründen. Erstens: In der Königsklasse wird aufgrund der immensen Belastung ein breiterer Kader benötigt. Zweitens: Zarko Sesum wird ungefähr noch fünf Monate ausfallen. Drittens: Auch bei Alexander Petersson drohen Operation und längere Pause, ihn plagt die Schulter.
Storm weiß, dass auf ihn viel Arbeit zukommt, doch die Suche nach Ersatz gestaltet sich schwierig: „Die Saison ist fast vorbei und es ist spät für Verpflichtungen. Die wirtschaftlichen Rahmendaten müssen passen. Dazu muss klar sein, welcher Spieler bei uns wie lange ausfällt.“
Verletzungssorgen und langfristige Ausfälle – damit plagen sich die Löwen schon die ganze Saison herum. Doch auch gestern ließen sie sich davon nicht beeinflussen, allerdings mussten die Badener in der ersten Halbzeit hart kämpfen. Zunächst lagen die Gelbhemden immer wieder mit zwei Toren zurück, in der Anfangsphase verhinderte Torwart Niklas Landin sogar einen höheren Rückstand.
In der Deckung agierten die Löwen oft zu passiv, dafür stimmte die Angriffsleistung. Alexander Petersson machte mit seiner Dynamik viel Druck auf die TVN-Deckung, den daraus entstehenden Raum wusste Kim Ekdahl du Rietz mit drei Toren bis zur Pause zu nutzen. Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe die Badener sich auch in der Abwehr steigerten. Ein 6:1-Lauf machte aus einem 9:11-Rückstand eine 15:12-Pausenführung. „Wir mussten uns in diese Partie erst einmal reinarbeiten, haben unsere Aufgabe aber zu 100 Prozent erfüllt“, sagte Storm: „Es war ein Spiegelbild der ganzen Saison.“
Nach dem Seitenwechsel hielt der EHF-Cup-Sieger die Konzentration aufrecht. Im Express-Tempo ging es Richtung Champions League, innerhalb von sechs Minuten war der Vorsprung auf 21:13 (36.) ausgebaut – und schon eine Minute vor dem Abpfiff lagen sich die Löwen auf der Ersatzbank in den Armen. „Wir gehen eigentlich auf dem Zahnfleisch“, meinte Abwehrchef Oliver Roggisch mit Blick auf die Verletztenliste, dennoch strahlte er nach dem Erfolg in Neuhausen: „Der Sieg im EHF-Cup war eine Riesensache. Jetzt haben wir die Saison vergoldet.“
Von Marc Stevermüer