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Zwei Punkte gegen Hannover

Löwen zeigen beim 35:27 eine starke Leistung / Dippe und Herrmann feiern Premiere

Mit einem Sieg beendeten die Rhein-Neckar Löwen das erste Heimspiel im Jahr 2012. Gegen die TSV Hannover-Burgdorf gewannen die Badener nach einer starken Vorstellung mit 35:27 (18:14) und revanchierten sich damit auch für die 32:33-Niederlage aus dem Hinspiel. Bester Torschütze war einmal mehr Uwe Gensheimer, der Linksaußen erzielte 14 Treffer.

„Ich bin mit der Leistung der Mannschaft absolut zufrieden“, bilanzierte Guðmundur Guðmundsson, der vor allem die Leistungsbereitschaft seiner Truppe hervorhob: „Wir haben eine schwere Zeit, weil wir personell gebeutelt sind. Deshalb muss man die Einstellung der achteinhalb Akteure, die zur Verfügung stehen, loben.“ Achteinhalb Spieler deshalb, weil sich Krzysztof Lijewski trotz Knieblessur in den Dienst der Mannschaft stellt und nur bedingt einsatzbereit ist.

Der erste Treffer der Begegnung gelang den Niedersachsen durch Hallgrímsson, doch danach bewiesen die Löwen große Aufmerksamkeit in der Defensive, was ihnen einige Ballgewinne bescherte. Außerdem zeigte sich Keeper Goran Stojanovic in guter Verfassung, so dass die Löwen über 5:2 und 7:3 beim 9:5 (13.) eine beruhigende Führung herausgeworfen hatten. TSV-Coach Christopher Nordmeyer nahm bereits zu diesem Zeitpunkt seine Auszeit, um sein Team neu einzustellen.

Die Ansprache des Trainers zeigte Wirkung, denn zwischenzeitlich saugten sich die Hannoveraner bis auf einen Treffer an die Löwen heran – beim 10:11 durch Piotr Przybecki schnupperten sie am Ausgleich. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt legten die Löwen einen Zwischenspurt hin und stellten die Anzeigetafel innerhalb von 120 Sekunden auf 14:10 (23.). Bis zur Pause hielten die Guðmundsson-Cracks diesen Vorsprung schließlich in einer fairen Partie, die bis dahin ohne Zeitstrafe geblieben war.

Nach der Pause brauchten die Löwen keine lange Anlaufzeit, im Gegenteil, nur knapp sieben Minuten benötigten sie, um sich ein beruhigendes Polster zu erspielen. Beim 24:16 (37.) lagen sie mit acht Toren vorne und zwischenzeitlich hatte Gensheimer bereits seinen zehnten Treffer erzielt. Am Ende sollten es für den Top-Torjäger der Bundesliga 14 Tore sein. Eine Viertelstunde vor dem Ende war die Entscheidung längst gefallen, weil die Löwen auf dem Gaspedal blieben und nach dem Treffer von Bjarte Myrhol zum 29:19 die erste zweistellige Führung geschafft hatten. Die 3.924 Zuschauer in der SAP Arena sahen jetzt starke und konzentrierte Löwen, die den Verletzungssorgen trotzten und überzeugen konnten.

„Es ist aller Ehren wert, wie sich die Mannschaft präsentiert. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich einige Spieler trotz Verletzungen zur Verfügung stellen, deshalb möchte ich mich im Namen des Vereins für diese Einstellung bedanken“, erklärte Thorsten Storm nach der Partie. Der Löwen-Manager war beeindruckt vom Willen der Löwen.

In der Schlussphase feierten zwei Youngster Premiere im Löwentrikot. Vier Minuten vor Schluss schickte Guðmundsson Nicolas Herrmann und Kai Dippe auf die Plate, die damit erstmals Bundesliga-Luft schnupperten. In die Torschützenliste konnten sich die A-Junioren nicht mehr eintragen, doch von den Fans wurden sie trotzdem gefeiert.

Der nächste Heimauftritt steht den Löwen bereits am kommenden Samstag bevor. Im Rückspiel des Achtelfinals des EHF-Pokals treffen die Guðmundsson-Schützlinge auf IF Eskilstuna Guif. Nach dem 35:34-Erfolg im Hinspiel soll in der MWS-Halle der Einzug unter die letzten Acht perfekt gemacht werden. Anwurf gegen den aktuellen Tabellenführer aus der schwedischen „Elitserien“ ist um 19 Uhr in Mannheim.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz – Müller (3), Schmid (1), Bielecki (5) – Čupić (2), Gensheimer (14/2) – Myrhol (3) – Roggisch, Gunnarsson (5), Lijewski (2), Dippe, Ruß (n.e.), Herrmann.
TSV Hannover-Burgdorf: Puljezević, Semisch (ab 39.) – Hallgrímsson (4), Olsen (3), Jurdžs (1) – Johannsen (1), Lehnhoff (2/1) – Svavarsson (5) – Przybecki (4), Buschmann (1), Jónsson (5), Repke (1), Rydergard,  Gogol.
Strafminuten: Myrhol (2) – Buschmann (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Christopher Nordmeyer.
Zuschauer: 3.924.
Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider (Magdeburg).
Spielfilm: 4:2 (6.), 7:3 (10.), 9:5 (13.), 11:8 (20.), 11:10 (21.), 14:10 (23.), 16:12 (26.), 18:14 (Hz.), 23:16 (36.), 26:18 (41.), 29:19 (46.), 32:22 (51.), 33:23 (55.), 35:27 (Endstand).
Zeitstrafen: 1 /1.
Siebenmeter: 3/2 – 1/1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Semisch.
Beste Spieler: Gensheimer, Gunnarsson – Svavarsson, Jónsson.