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Zwei Spiele, zwei Siege: Löwen stehen im Endspiel (MM)

Die Zeit drängt. Bereits heute in einer Woche starten die Rhein-Neckar Löwen in die Bundesliga-Saison mit der schweren Partie bei Frisch Auf Göppingen, doch erst seit wenigen Tagen trainiert der komplette Kader zusammen. Beim Klaus-Miesner-Gedenkturnier in Ilsenburg stand die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson gestern erstmals gemeinsam auf der Platte. Gegen den norwegischen Vertreter Haslum HK gewannen die Gelbhemden zum Auftakt 33:26 (15:16), mit dem gleichen Ergebnis bezwangen sie danach auch den Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen. Heute bestreiten die Löwen das Endspiel gegen den SC Magdeburg oder HBW Balingen-Weilstetten (Gegner stand bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch nicht fest).

„Im ersten Spiel konnte man sehen, dass wir noch nie so zusammen auf der Platte gestanden hatten. Gegen Schaffhausen lief es dann schon deutlich besser – auch wenn noch nicht alles gut war“, sagte Zarko Sesum, der gestern auf zwölf Treffer kam. Sogar 13 Mal netzte Kim Ekdahl du Rietz ein, womit er bester Löwen-Torschütze war. Trainer Gudmundsson war nach den zwei Erfolgen zufrieden: „In der zweiten Partie haben wir deutlich weniger Fehler gemacht, da war die Leistung besser als gegen Haslum.“

In der Tat waren die Löwen etwas holprig gegen die Norweger in das Turnier gestartet. Es wollte kein rechter Spielfluss aufkommen, in der Abwehr klafften große Lücken – und auch die Chancenverwertung war nicht optimal. „Das war so zu erwarten. Wie soll der Ball schnell laufen, wenn wir kaum eingespielt sind? Das geht einfach nicht“, sagte Gudmundsson und ergänzte: „Es fehlt die Abstimmung, aber das ist vollkommen normal. Jeder bei uns versucht seine Position zu finden, das wird auch noch eine Weile dauern. Für uns ist einfach jede Trainingseinheit wichtig. Wir müssen sehr schnell hart arbeiten. Die guten Gegner bei diesem Turnier helfen uns, an der Taktik zu feilen.“

Gegen Haslum steigerten sich die Löwen schon unmittelbar nach Pause. „Da waren wir viel, viel besser, auch in der Abwehr“, freute sich Gudmundsson. Zudem zeigte der zur Halbzeit gekommene Torwart Goran Stojanovic eine überragende Leistung und trieb seine Gegner zur Verzweiflung. Der Zweikampf mit dem dänischen Europameister Niklas Landin um den Platz zwischen den Pfosten scheint noch einmal ein paar mehr Prozent aus dem Montenegriner rauszukitzeln.

Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Gelbhemden die Partie beim 24:20 (42.) endgültig unter Kontrolle, weil sie in der Offensive konsequent ihre Chancen beim Schnellangriff nutzten. „19 Tore aus dem Gegenstoß, das ist eine starke Quote“, freute sich Gudmundsson über das Tempo und sieben Treffer des jungen Rechtsaußen Marius Steinhauser: „Er könnte eine Überraschung in dieser Saison werden.“ Das sah der Gelobte genauso: „Acht Chancen, sieben Tore – natürlich bin ich darüber glücklich. Aber ich muss mich noch verbessern, bin noch lange nicht da, wo ich sein will. Insbesondere in der Abwehr muss ich noch zulegen.“

Von Marc Stevermüer