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Aufarbeitung mit deutlichen Worten

Martin Schwalb zeigt vor Heimspiel gegen Nordhorn Fehler und Lösungsansätze auf / HSG als nächste Herausforderung

Aufarbeitung mit deutlichen Worten: Martin Schwalb zeigt vor Heimspiel gegen Nordhorn am Donnerstag um 19 Uhr Fehler und Lösungsansätze auf
Löwen-Trainer Martin Schwalb hat gerade alle Hände voll zu tun.

Der Löwen-Rhythmus bleibt anspruchsvoll. Vier Tage nach der Wetzlar-Pleite und drei Tage vor dem Auswärtsspiel in Coburg geht es für die Rhein-Neckar Löwen zuhause gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Europa-Ambition gegen Abstiegskampf. So unterschiedlich die Saisonziele, so ähnlich sind die Gemütslagen beider Teams vor dem Duell am Donnerstag um 19 Uhr in der SAP Arena, einer vorgezogenen Partie des 32. Spieltages der LIQUI MOLY HBL. Am Dienstag vor dem Spiel gab es eine Aufarbeitung mit deutlichen Worten.

„Natürlich wollen wir noch Dritter werden in der Liga.“ Löwen-Trainer Martin Schwalb hat keine Lust darauf, nach der Enttäuschung von Wetzlar den Spielbetrieb einzustellen. Im Gegenteil. Vor dem Dienstagstraining bat er seine Jungs geschlossen zum Video-Studium. Dieses fiel dann sehr, sehr ausführlich aus, wie Schwalbe, der alte Trainerfuchs, verriet. „Ich habe den Jungs gezeigt, woran es am Sonntag gefehlt hat, und ihnen ein paar Dinge an die Hand gegeben, an denen sie sich für die nächsten Spiele festhalten sollen.“ Dabei seien genauso deutliche wie sachliche Worte gefallen. Denn eines ist auch klar: Die Saison ist noch lang – und es steht nach wie vor sehr viel auf dem Spiel.

Nicht zuletzt den Fans sei man es schuldig, die Köpfe wieder nach oben zu kriegen, betont Martin Schwalb. Gegen Nordhorn wolle man damit anfangen. Und müsse das auch, um gegen eine kampfstarke Truppe die nötige Energie aufs Feld zu transportieren. „Für Nordhorn geht es um alles – und das wird man der Mannschaft auch anmerken. Da müssen wir gegenhalten“, fordert Schwalbe. Die HSG hat sich im Vergleich zur Vor-Saison, der Saison nach dem Aufstieg in die erste Liga, enorm weiterentwickelt. Spielerisch ist man variabler, in der Abwehr um Längen stabiler geworden. So kann man, anders als noch vor einem Jahr, jedem Gegner gefährlich werden. Und ganz sicher auch den Rhein-Neckar Löwen.

Aufarbeitung mit deutlichen Worten / „Haben uns schon im Hinspiel wehgetan“

Aufarbeitung mit deutlichen Worten: Martin Schwalb zeigt vor Heimspiel gegen Nordhorn am Donnerstag um 19 Uhr Fehler und Lösungsansätze auf
Hartes Duell: Romain Lagarde gegen Luca de Boer.

„Die Nordhorner haben uns schon im Hinspiel wehgetan“, erinnert Martin Schwalb an den 29:24-Sieg der Löwen, der deutlicher ausfiel als das Spiel an sich. Mit ihrer körperbetonten Spielweise haben die Emsländer zuletzt beim Bergischen HC aufhorchen lassen, als man gegen eines der besten Liga-Teams in 2021 ein 25:25 erkämpfte. Dominik Kalafut als Kraftzentrum am Kreis, Robert Weber als Tormaschine Rechtsaußen, Philipp Vorlicek als Zweikampf-Monster halbrechts, Alexander Terwolbeck als kluger Ballverteiler, Bart Ravensbergen als potenzieller X-Faktor im Tor: Das starke HSG-Kollektiv lebt auch von solchen Individualisten, die in einem engen Spiel den Unterschied machen können.

Bei den Löwen zeigten insbesondere die eigentlichen Leistungsträger zuletzt häufig unklare Formbilder. Sicher ist das auch dem hohen Spielrhythmus geschuldet. Auf der anderen Seite wird bei Spielen wie in Wetzlar offensichtlich, dass diese Mannschaft immer noch als Ganzes nicht verlässlich funktioniert. Anders ist die dann eklatante Fehleranzahl nicht zu erklären, zumal sich diese durch alle Positionen und die komplette Truppe zieht. „Wir befinden uns in einer schwierigen Situation, das braucht man nicht wegzudiskutieren“, sagt Martin Schwalb. An schwierigen Situationen kann man aber auch wachsen. Diesen Wachstumsprozess hat Schwalbe schon bei seinem Amtsantritt im Februar 2020 angesprochen. Und mitten in diesem Prozess befinden sich die Löwen, so schmerzlich das auch ist, immer noch.     

Die nächste Chance auf einen Schritt in die richtige Richtung haben die Löwen am Donnerstag. Um 18 Uhr startet die Löwen Geister Show präsentiert von ComTel Systemhaus – mit Mikael Appelgren erstmals wieder live vor Ort im Studio! Gemeinsam mit Kevin Gerwin wird Apfel einen ausführlichen Blick auf die anstehende Partie werfen und ganz sicher auch ein Update zu seinem Heilungsprozess geben.