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DHB-Team schrammt an Spanien-Coup vorbei

Deutschland verliert im zweiten EURO CUP-Spiel bei favorisiertem Top-Team hauchdünn

Juri Knorr dreht jubelnd ab.

In der zweiten Partie des EHF EURO CUP, einem Vorbereitungsturnier auf die EM 2024 in Deutschland, spielt die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Samstagabend in Spanien 31:32 (13:13) und verpasst damit ganz knapp eine Überraschung. Halbzeit eins ist eine klare Steigerung im Vergleich zum Donnerstag und der EURO CUP-Auftaktbegegnung mit dem Europameister in der Mannheimer SAP Arena. In Hälfte zwei entwickelt sich ein immer spannender werdender Kampf zweier Mannschaften auf Augenhöhe.

Nach der 33:37-Niederlage gegen Schweden gehen Deutschlands Handballer aufmerksam in die Partie. Luca Witzke macht das erste Tor des Abends, und auch Andi Wolff zeigt sich auf Posten. Früh landen er und die deutsche Abwehr die ersten Punkttreffer, stören Abschluss und Spielfluss des Gegners. Beim 4:5 aus Sicht von Gastgeber Spanien, erzielt durch den stark startenden Kai Häfner, sind die Deutschen vorne (14.), bauen die Führung beim 8:10 durch Johannes Golla sogar aus (20.). Wie schon gegen Schweden beginnt das DHB-Team nun mit erhöhter Fehlerquote, den Gegner aufzubauen. Völlig unnötig gerät man mit 11:10 in Rückstand und muss sich bei Wolff bedanken, der Schlimmeres mit spektakulären Aktionen verhindert (23.).

Wolff und die Rückkehr der Konzentration bringen Deutschland wieder in die Spur. Vorne wie hinten werden die Fehler minimiert. Lukas Zerbe verwandelt einen Gegenstoß nach Ballgewinn artistisch (12:13, 29.). In die Pause geht es mit einem verdienten 13:13. Deutschland, diesmal ohne die Löwen Patrick Groetzki und Juri Knorr in der Startformation, haben sich nach einem Tief gefangen und bieten Favorit Spanien ein kämpferisches Duell auf Augenhöhe, allerdings ohne die ganz große handballerische Klasse. Bester Mann bisher bei Deutschland ganz klar Andi Wolff: 11 Paraden und eine Quote von 46 Prozent, das ist nichts weniger als Weltklasse.

Juri Knorr in der EURO CUP-Partie in Spanien.

Den besseren Neustart legen die Spanier hin (16:14, 33.). Jetzt gilt es, sich nicht wie gegen Schweden (vor-)entscheidend abhängen zu lassen. Wichtig das 17:16 durch Juri Knorrs zweiten Treffer des Abends (36.). Zerbe gelingt der Ausgleich (17:17, 38.). Jetzt wird Wolffs Gegenüber Perez de Vargas ein Faktor. Nach Parade des Ausnahme-Torwarts erzielt Ex-Löwe Gedeon Guardiola das 19:17 (39.). Wieder ist es die Abwehr, über die sich die Deutschen festbeißen in dieses Spiel. Nach Lukas Mertens‘ 21:22 ist die Führung wieder aufseiten des DHB. Durchbruch Knorr, 24:25, Deutschland bleibt vorne (47.).

Wieder Löwe Knorr, bestens in Szene gesetzt und per Dreher genauso hochwertig im Abschluss, macht das 24:26 (48.). Auf jedes spanische Tor folgt eine deutsche Antwort (27:29, 52.). Bitter, dass es nach einem Gegentor und einem der wenigen Ballverluste nach der Pause 29:29 steht (54.). Bundestrainer Alfred Gislason bringt den siebten Feldspieler. Risiko. Vargas hält überragend mit dem Fuß. Wolff pariert ebenfalls, dann trifft Spanien im Nachsetzen (30:29, 55.). Zwei Minuten gegen Mertens. 31:30 Spanien (56.). Wieder Vargas, gleich zweimal ist er zur Stelle (57.). Spanien erhöht auf 32:30 durch Aitor Arino (58.). Der kassiert auf der Gegenseite zwei Minuten. Eine Chance für Deutschland.

Philipp Weber hämmert ein zum 32:31 (59.). Auszeit Spanien. Jetzt wird es dramatisch. Parade des eingewechselten Till Klimpke! Kai Häfner tankt sich durch, wirft, der Ball, er segelt an die Latte. Wahnsinn! Großes Lob an den Kampf dieser deutschen Mannschaft, Respekt an Spanien.

Bilder: DHB / Sascha Klahn