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ERN ROAR feiert den zweiten Titelgewinn in Rocket League
Überlegene Leistungen sichern dem Team den Titel in Season12 –
Interview mit dem Meistertrainer Benedikt Bauer alias „Skizzen“
Nachdem im März diesen Jahres der erste Rocket-League-Titel nach Mannheim geholt wurde, folgte Ende Oktober der zweite Streich von ERN ROAR. Mit einem 4:0-Finalsieg über eSport BERG krönte das Team eine nahezu perfekte Saison mit der verdienten Meisterschaft. Mit dem Trainer des ERN-Rocket-League-Teams, Benedikt Bauer (Gamertag „Skizzen„), haben wir unter anderem über die zurückliegende Season, seine Rolle als Coach sowie die ambitionierten Ziele des Teams gesprochen. Herausgekommen ist dabei ein spannendes Interview – sowohl für eSport-Unbewanderte als auch -Kenner.
Benedikt, zu Beginn erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Nitro League. Was genau ist denn die Nitro League? Lässt sich der Titelgewinn mit einer Meisterschaft (Deutscher Meister, Europameister etc.) vergleichen?
Benedikt: Vielen Dank! Die Nitro League ist die mit Abstand größte Rocket-League-Liga der gesamten DACH Region (Deutschland, Österreich & Schweiz) und damit quasi die DACH Meisterschaft.
Ihr seid relativ entspannt durch die Division marschiert – musstet euch in elf Duellen lediglich einmal geschlagen geben. Hand aufs Herz: Habt ihr mit einer solchen Leistung gerechnet?
Benedikt: Entspannt sieht natürlich das Endergebnis aus, aber dafür mussten wir uns schon ins Zeug legen. Mit so einem klaren Resultat haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber das Ziel war glasklar von Anfang an der Meistertitel.
Dabei hattet ihr mit ein paar Unannehmlichkeiten zu kämpfen. Ein Spieler musste am Ende der Season sogar mit Corona von zu Hause spielen, oder?
Benedikt: Ganz genau. Ne0n musste die Playoffs krankheitsbedingt von zu Hause spielen. Wir hatten natürlich auch einen Ersatz in Erwägung gezogen, aber wir wollten uns nach so einer Saison unbedingt gemeinsam mit den Playoffs belohnen.
Noch einmal für alle, für die „Rocket League“ kein Begriff ist: Wie müssen sich die Leser/Leserinnen das Spiel vorstellen?
Benedikt: Rocket League ist im Prinzip wie Handball – das Runde muss ins Eckige. Man spielt 3 gegen 3 in fliegenden Autos und versucht mehr Tore als der Gegner zu erzielen.
Gibt es, ähnlich wie beim Handball, eine klare Rollenverteilung? Beispielsweiße, dass sich ausgewählte Spieler um Offensive und Defensive kümmern, bestimmte Positionen besetzen?
Benedikt: Nein, man kann sich das eher vorstellen wie ein ständiger Kreislauf, in dem jeder Spieler jede Rolle einnehmen kann. Man ist kurzzeitig mal Tormann, mal Außenstürmer und Mittelfeld-Spielmacher. Jeder Spieler hat aber definitiv einen eigenen Spielstil, der sich vor allem im Risikoverständnis zeigt. Manche gehen es etwas aggressiver an, manche etwas passiver.
ERN ROAR feiert den zweiten Titelgewinn in Rocket League: Die Titelverteidigung in 2023 fest im Blick
Du bist Coach des Teams. Was sind deine Aufgaben? Wie bereitest du deine Spieler vor?
Benedikt: Meine Rolle als Coach ist relativ breit. Dazu gehört viel Spielanalyse, mentale Vorbereitung, individuelle Verbesserung und natürlich Teamentwicklung. Im Detail geht es dann zum Beispiel über Trainingseffizienz, Strategieplanung, Visualisierungsübungen sowie Atemübungen.
Ihr seid ein sehr internationales Team. Du bist gebürtiger Österreicher, im Team spielen neben Ne0n und Gnagflow06 (Deutschland) noch Rexo aus Dänemark und Rxii aus Spanien. Wie funktioniert da die Kommunikation? Sowohl während der Matches aber auch im Alltag?
Benedikt: Wir kommunizieren immer auf Englisch. In den meisten Fällen ist das auch gar kein Problem, aber bei besonders persönlichen oder wichtigen Themen helfen wir uns gegenseitig beim Übersetzen. Da wir sowieso fast immer online reden und trainieren, ist ein Online-Übersetzer auch nie weit. Im Spiel selbst wird quasi in einer eigenen Fachsprache kommuniziert. An dieser wird auch regelmäßig durch Aufnahmen miteinander gefeilt, um möglichst effizient alle wichtigen Informationen weiterzugeben.
Habt ihr feste Zeiten/Tage, an denen ihr gemeinsam trainiert?
Benedikt: Grundsätzlich wird immer für die kommende Woche geplant. Meist passt sich der Zeitplan an verfügbare Gegner an, um Trainingsmatches (=scrims) zu spielen. Je nachdem in welcher Saison-Phase man sich befindet, werden durchschnittlich zwei Stunden pro Tag damit verbracht. Dazu kommen dann noch 2-6 Stunden individuelles Training und Teamanalyse bzw. Coaching.
Wie geht es 2023 weiter? Was sind eure Ziele für das kommende Jahr?
Benedikt: Klar ist eins: Wir werden in diesem Team so weiterspielen und nächste Saison den Titel verteidigen. Was das weitere Jahr bringen wird, ist schwer vorauszusagen. Das große Ziel ist natürlich der Erfolg über die Nitro League hinaus. Ein weiteres Ziel ist die Nachwuchsförderung. Das jüngere Team war ebenfalls beim Playoff-Wochenende in Hamburg dabei und soll in Zukunft in die Fußstapfen des Meisterteams treten.
Besondere Events und Spiele von ERN ROAR werden online auf Twitch gestreamt. Informationen über das Team sowie bevorstehende Matches erhalten Interessierte auch per Twitter, Instagram und Facebook.