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Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name

Am Dienstagabend kommt eine genauso namhafte wie ambitionierte Truppe nach Heidelberg. Mit einem Trainer, der für die ganz hohe Handball-Schule steht

Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name. Am Dienstagabend kommt eine genauso namhafte wie ambitionierte Truppe nach Heidelberg.
Jonas Källman (links) als Szeged-Spieler im Duell mit Hendrik Pekeler.

„Eine erfahrene und robuste Mannschaft und ein Trainer, der mit allen Wassern gewaschen ist.“ Das, sagt Klaus Gärtner, erwartet die Rhein-Neckar Löwen am morgigen Dienstag. Benfica Lissabon heißt die vom Löwen-Coach beschriebene Herausforderung, die zwischen den Mannheimern und dem Einzug in die Gruppenphase der EHF European League steht. Das Hinspiel der 2. und letzten Qualifikations-Runde steigt am Dienstagabend um 18.45 Uhr im SNP Dome in Heidelberg. Tickets gibt es an der Abendkasse ab 17.15 Uhr. Zudem übertragen die Löwen die Partie auf YouTube und Facebook – mit freundlicher Unterstützung der WTG Gruppe.

Löwen-Trainer Gärtner weiß sehr genau, was sportlich auf ihn zukommt. Anschauungsmaterial gibt es ganz frisch vom 11. September. Da spielte Benfica gegen den Erzrivalen vom FC Porto im portugiesischen Supercup, hatte dabei alle Mann an Bord. Und musste sich nach starkem Start letztlich ziemlich klar mit 24:29 geschlagen geben. Auffällig: Tiefe und Dynamik aus dem Rückraum, Tempo nach Ballgewinnen, exzellentes Kreisläufer-Spiel. Aber auch: Schwächen in der Abwehr, wenn man diese in Bewegung bringt. Dann tun sich schnell ziemlich große Lücken auf. Lücken wie gemacht für Jungs wie Albin Lagergren, Juri Knorr und Andy Schmid.

Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name

Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name. Am Dienstagabend kommt eine genauso namhafte wie ambitionierte Truppe nach Heidelberg.
Löwen-Trainer Klaus Gärtner feuert seine Mannschaft an.

Das „sehr gute Kreisläufer-Spiel“ von Benfica ist Klaus Gärtner nicht verborgen geblieben. Das beherrsche insbesondere das serbische Rückraum-Duo Petar Djordjic / Lazar Kukic. Das Mastermind hinter den teils spektakulären Kreis-Anspielen heißt Chema Rodriguez. Der einstige Weltklasse-Spielmacher gewann mit BM Valladolid, Ciudad Real, Atletico Madrid und Veszprem unzählige Titel, darunter 2009 die Champions League. Wucht, Dynamik, Spielwitz, das alles vereinte der gerade mal 1,85 Meter große Mittelmann in einer Person. Seine Krönung in der spanischen Nationalmannschaft erlebte er 2005 mit WM-Gold und 2006 mit EM-Silber.

Den Einstieg in die Trainerlaufbahn schaffte Rodriguez als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft 2019. 2020 hat er bei Benfica seinen ersten Chefposten bei einer Vereinsmannschaft übernommen und den ambitionierten Klub auf Rang drei in der portugiesischen Meisterschaft geführt. Jetzt soll der nächste Schritt gelingen. Ziel ist die nationale Spitze. Und natürlich europäisches Prestige. Bislang hat sich der vor allem im Fußball profilierte Verein im Handball noch keine internationalen Sporen verdient. 2008/09 schaffte man es zum bisher einzigen Mal in die Champions-League-Qualifikation – und scheiterte dort in der ersten Runde am österreichischen Vertreter aus Bregenz am Bodensee.

Was internationale Erfahrung anbelangt, bringen die Löwen klare Vorteile mit. 2013 gewannen sie den EHF-Cup, spielen seit der Saison 2006/07 ununterbrochen in einem der beiden höchsten Klub-Wettbewerbe. 2020/21, in der ersten kompletten EHF European League-Saison, erreichten sie das Finalturnier, das sie in der heimischen SAP Arena als Gastgeber erlebten. In diesem Jahr, so das gemeinsam erarbeitete Ziel der Mannschaft, wollen sie wieder unter die letzten vier Teams kommen. Auf dem Weg dahin soll Benfica Lissabon nur eine namhafte von vielen Hürden sein.

Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name

Löwen-Gegner Benfica: Mehr als ein großer Name. Am Dienstagabend kommt eine genauso namhafte wie ambitionierte Truppe nach Heidelberg.
Andy Schmid erlebte in Hamburg einen gebrauchten Tag.

Die Ausgangsposition spricht allerdings nicht sonderlich für die Löwen. Während sich Benfica aufgrund des späteren Saisonstarts in der heimischen Liga eineinhalb Wochen exklusiv auf die Löwen vorbereiten konnte, sind die Mannheimer erst spät am Sonntagabend von ihrer Hamburg-Reise zurückgekommen. Zwei Tage später müssen sie nun gegen eine ausgeruhte und voll fokussierte Mannschaft antreten. Und bis dahin möglichst zwei fiese Bundesliga-Pleiten verdaut haben. Die Niederlagen gegen Magdeburg und vor allem in Hamburg nagen ganz schön an den Jungs, lässt deren Trainer durchblicken. Sein Team wieder aufzurichten, war die allererste Aufgabe Klaus Gärtners in der Einheit am Montagvormittag.

Für alle Löwen-Fans, die die Partie vor Ort im SNP Dome verfolgen und dafür mit dem Auto anreisen werden, sind folgende Informationen gedacht. Geparkt werden kann auf dem Messplatz in unmittelbarer Nähe zur Spielstätte. Dieser ist frei befahrbar, das Parken dort kostenfrei. Dafür muss lediglich beim Personal an der Einfahrt das Print@Home-Ticket zum Spiel vorgezeigt werden. Der Fußweg zur Halle beträgt zirka acht Minuten. Für Fahrräder, Motorräder und Personen mit Behindertenausweis steht der Schotterparkplatz hinter dem SNP Dome zur Verfügung. Einlass ist ab 17.15 Uhr.