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Löwen gratulieren Klaus Gärtner mit der Euro-League-Quali
Durch Sieg beim Bergischen HC ist den RNL die Teilnahme am europäischen Wettbewerb nicht mehr zu nehmen
Happy Birthday, Klaus! Die Rhein-Neckar Löwen haben dem einen Teil ihres Trainerduos das perfekte Geburtstagsgeschenk gemacht und zum Wiegenfest von Klaus Gärtner ein richtig starkes Spiel abgeliefert. Beim Bergischen HC gewinnen sie das vorletzte Auswärtsspiel der HBL-Saison 2020/21 mit 28:26 (14:13) und bleiben nach dem 35. Bundesliga-Spieltag auf Kurs Platz vier. Zudem ist jetzt fix: Die Löwen nehmen auch in der nächsten Spielzeit wieder an der EHF European League teil.
Im Düsseldorfer ISS Dome entwickelt sich vom Start weg ein munteres Spielchen, der Vergleich zweier ähnlicher Systeme. Beide Teams setzen auf Druck von den Halbpositionen, lassen den Ball schnell zirkulieren und nehmen gerne den Pass zum Kreis oder den direkten Weg auf halb zum Tor. Nach zwei starken BHC-Aktionen und dem 2:0 (3.) schlagen die Mannheimer und Kronauer zurück. Lukas Nilsson, Uwe Gensheimer und Albin Lagergren nach starkem Steal von Mait Patrail bringen die erste Löwen-Führung beim 2:3 (8.).
Tempo, Einsatzwille, Power: In diesem Spiel ist direkt alles drin. Vor allem auch ein sehr aufmerksamer Lukas Nilsson. Per Traumpass bedient er Jannik Kohlbacher am Kreis: 5:7 (13.). Nach David Späths zweiter Parade geht der Schwede auf eigene Faust durch: 5:8 (14.). Andy Schmid mit einem Wurf wie ein Strich bestellt das 6:9 (18.). Weil die Löwen in den nächsten 61 Sekunden drei Treffer kassieren, dabei dreimal fahrlässig den Ball wegwerfen, steht es postwendend 9:9, ist der schöne Vorsprung wieder komplett dahin (20.).
Löwen gratulieren Klaus Gärtner mit der Euro-League-Quali: Zauberdreher vom perfekten Gensheimer
Den nächsten Höhepunkt besorgt Uwe Gensheimer mit einem Zauberdreher zum 12:12 (27.). Auf der Gegenseite nimmt sich Fabian Gutbrod den fünften Wurf – und trifft zum fünften Mal (13:12, 28.). Dass die Löwen mit einer Führung in die Pause gehen, liegt an Gensheimers sechster Bude (13:13, 29.) und an einem Bauerntrick von Niclas Kirkeløkke: Der Däne sieht beim Freiwurf nach der Schlusssirene die entscheidende Lücke in der BHC-Mauer und pfeffert die Kugel zum 13:14 aus Gastgeber-Sicht ins Netz.
Der Löwen-Lauf übersteht auch die 15 Minuten Unterbrechung. Gensheimer mit seinem siebten Streich und Andy Schmid per zweiter Welle nach Arnesson-Fehlwurf erhöhen auf 13:16 (32.). Die Löwen bleiben bissig. Späth packt Parade Nummer fünf aus (32.), Albin Lagergren tankt sich durch zum 14:17 (33.). Beim 16:17 durch Max Darjs sechsten Treffer sind die Bergischen wieder dran, zeigen sich von ihrer spielerisch besten Seite (36.).
Bis zum 18:19 bleibt der BHC in Schlagdistanz (39.). Dann beginnt der fabelhafte Lauf des Uwe Gensheimer. Nacheinander erzielt er seine Tore acht bis zwölf, damit fünf Löwen-Tore am Stück, stellt von 18:19 auf 19:24 (44.). Aus dem Spiel geht der Löwen-Kapitän mit der perfekten Bilanz von 12/12. Zuarbeit kommt von Andreas Palicka, der direkt nach seiner Einwechslung die erste Parade landet. Zudem leistet sich der BHC einen Ballverlust gegen den starken Gislason. Weil die Löwen zum zweiten Mal in dieser Partie im Gefühl des guten Vorsprungs schludern, sind die Bergischen mit drei Toren in zwei Minuten wieder dran und gehen mit einer lösbaren Aufgabe von minus zwei in die Crunchtime (22:24, 48.).
Löwen gratulieren Klaus Gärtner mit der Euro-League-Quali – Palicka macht hintenraus alles klar
Ein wichtiges Signal sendet Palicka, der Jeffrey Boomhouwer einen freien Wurf wegnimmt (50.). Im Gegenzug zieht der wieder für Romain Lagarde gekommene Nilsson ab: 22:25 (51.). Der BHC wehrt sich vehement. Linus Arnesson mit purem Willen stellt auf 23:25, Christopher Rudeck pariert – aber auch Palicka auf der Gegenseite (52./53.). Schmid nutzt die Chance, findet Kohlbacher am Kreis: 23:26 (54.). Palicka ist wieder da, Nilsson ballert: 23:27 – die Vorentscheidung (55.)?
Weil sich die Löwen noch einmal einige Flüchtigkeitsfehler leisten, kommen die Bergischen schnell auf 25:27 ran (57.). Matchwinner wird Palicka, der das 26:27 gegen Boomhouwer vom Siebenmeterstrich vereitelt (58.) und in 19 Minuten auf 9 Paraden und eine sagenhafte Quote jenseits der 50 Prozent kommt. Den Schlusspunkt setzt Lukas Nilsson mit dem 26:28. Happy Birthday, Klaus!
Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen 26:28 (13:14)
BHC: Mrkva, Rudeck (ab 31.) – Darj (7), Weck, Nippes (2), Babak, Szücs (1), Damm (2), Gutbrod (8), Arnesson (2), Bergner, Nikolaisen, Boomhouwer (1/1), Uscins, Stutzke (1), Schmidt (1)
Löwen: Späth, Palicka (ab 43.) – Schmid (4), Gensheimer (12/4), Veigel, Kirkeløkke (1), Lagarde (1), Patrail, Abutovic, Lagergren (2), Groetzki, Gislason, Nielsen, Nilsson (5), Kohlbacher (3)
Trainer: Sebastian Hinze – Klaus Gärtner & Martin Schwalb
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski, Jörg & Nils Blümel
Strafminuten: Szücs (2) – Schmid (2), Gislason (2), Kohlbacher (2), Patrail (2)
Siebenmeter: 1/2 – 4/4
BHC: Boomhouwer scheitert an Palicka (58.)
Spielfilm: 2:0, 2:3, 5:5, 5:8, 6:9, 10:9, 10:10, 12:10, 12:12, 13:12, 13:14 (HZ), 13:16, 14:17, 16:17, 18:19, 18:21, 19:21, 19:24, 22:24, 23:26, 25:27, 25:28
Zuschauer: 1000
Bilder: Steffen Hoffmann