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Nur noch vier Asse im Ärmel

Zwei Linkshänder und zwei Rechtshänder sollen im Löwen- Rückraum stechen / Lukas Nilsson fällt bis auf Weiteres aus

Ihren letzten Auftritt in der Leipziger Quaterback Immobilien Arena haben die Löwen sicherlich noch in guter Erinnerung, denn schließlich sicherten sie sich dort Anfang Oktober mit einem klaren 31:24- Erfolg gegen den SC DHfK Leipzig das Ticket fürs Achtelfinale des DHB-Pokals. Morgen (19.05 Uhr) treffen beide Teams an gleicher Stelle in einem Nachholspiel des 21. Spieltags der LIQUI MOLY Handball Bundesliga erneut aufeinander. „Leipzig hat jetzt über eine längere Zeit eine starke Leistung gezeigt. Das ist eine eingespielte Mannschaft mit einer guten Abwehr und einer kämpferischen Einstellung. Es wird eine schwere Aufgabe dort, keine Frage“, blickt Chefcoach Ljubomir Vranjes auf die Partie beim aktuell Tabellen-6., bei der er nun auch den Ausfall von Lukas Nilsson kompensieren muss. Den schwedischen Rückraumspieler plagen Probleme an der Achillessehne, die ihn jetzt zu einer Pause zwingen. Nach aktuellem Stand wird der 25- Jährige auf unbestimmte Zeit fehlen, möglicherweise kann er in dieser Saison gar nicht mehr spielen.

Nur noch vier Asse im Ärmel
Beim 28:28-Unentschieden im November in der SAP Arena lieferten sich die Löwen und Leipzig bis zur letzten Sekunde einen spannenden Fight

So müssen die Karten im Rückraum der Löwen für die nächsten Wochen neu gemischt werden. Die vier Asse, die jetzt stechen sollen, heißen: Andy Schmid, Albin Lagergren, Niclas Kirkeløkke und Juri Knorr. Letzterer meldete sich nach seiner Erkrankung nun im Training zurück. „Wir haben zwar noch einige Verletzungssorgen, aber es sieht im Prinzip schon etwas besser aus als vor der Partie gegen Stuttgart“, sieht Ljubomir Vranjes die aktuelle Personalsituation optimistisch, zudem kann er in Leipzig auch auf einige Nachwuchsspieler der Junglöwen als Joker bauen.

In der Offensive setzt der Löwen-Chefcoach nicht nur auf Rückkehrer Juri Knorr und die genialen Spielideen von Andy Schmid, sondern auch auf eine Variante, die zuletzt erfolgversprechend funktionierte: „Ich plane momentan auch in Leipzig mit zwei Linkshändern zu spielen, dadurch haben wir gegen Stuttgart einige Gegenstöße generiert und konnten so über die erste oder zweite Welle kommen. Nach 15 Minuten ist da zwar die Luft ausgegangen, aber wir werden das weiter trainieren und dann wird auch die Kraft besser werden. Es ist auf jeden Fall eine Option für die Zukunft, von der auch Sebastian Hinze profitieren wird.“

Nur noch vier Asse im Ärmel: Verantwortung für Lagergren

Ein wichtiger Baustein in diesen Überlegungen ist Albin Lagergren, der dabei die Rolle auf Rückraum Mitte einnimmt und dadurch sichtlich aufblüht: „Er braucht Verantwortung, um sich wohl zu fühlen und ich möchte ihm diese Verantwortung gerne geben. Man hat ja gesehen, dass er den Ball gut laufen lassen kann und damit ein Flow im Angriff da ist.“

Zwischen den Pfosten der Löwen machte zuletzt Mikael Appelgren Furore: Beim 28:23-Heimsieg gegen den TVB Stuttgart zeigte der Keeper nach seinem langen Ausfall 16 Paraden und kam auf eine sagenhafte Quote von 41 Prozent. „Wenn er fit ist, kann er uns unheimlich helfen“, meint Vranjes, der morgen in Leipzig von Beginn an auf die ansteigende Form des 32-Jährigen bauen möchte. Im Mannschaftsbus Richtung Leipzig werden aber auch der noch zuletzt fehlende Joel Birlehm und Nikolas Katsigiannis sitzen: „Ich möchte gerne drei Torhüter mitnehmen, um für alles vorbereitet zu sein“, so der Löwen-Coach.

Um zwei Punkte mit auf den Rückweg zu nehmen, gilt es für die Löwen gegen den SC DHfK Leipzig bis zur letzten Sekunde auf der Hut zu sein. Ihre Last-Minute-Qualitäten zeigten die Sachsen nicht nur im Bundesliga-Hinspiel gegen die Gelb-Blauen im November, als sie mit der Schluss-Sirene noch den Ausgleich zum 28:28 schafften, sondern auch in diesem März beim 25:24-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt, in dem ein Freiwurf den Leipzigern nach abgelaufener Uhr noch die doppelte Punktausbeute brachte.

Seinen Matchplan für die morgige Partie fasst Ljubomir Vranjes folgendermaßen zusammen: „Es wird natürlich auf die Torhüterleistung ankommen, aber dazu gehört auch eine aggressive Abwehr. Die Deckung muss stehen, das ist wichtig, und wir müssen unser Spiel nach vorne im Griff haben, vor allem im 6 gegen 6 gilt es, technische Fehler zu vermeiden.“ Man darf gespannt sein, ob den Löwen so der nächste Stich gelingt.