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Stuttgart vor der Brust – 10.000 Fans im Rücken

Im Derby-Heimspiel gegen die Schwaben winkt der 16. Saisonsieg

Patrick Groetzki in Stuttgart
Johnny ist im Hinspiel siebenmal erfolgreich

Stuttgart vor der Brust – 10.000 Fans im Rücken: 56 lange Tage mussten sich die Fans der Gelbhemden gedulden. Nach HBL-Winterpause, Handball-WM, Pokal- und Liga-Auswärtsspiel ist es am morgigen Sonntag endlich wieder soweit: Die Löwen kehren zurück in ihr Wohnzimmer, bitten den TVB Stuttgart im badisch-schwäbischen Derby zum Duell in der „Löwen-Höhle“ SAP Arena. In diesem Aufeinandertreffen bietet sich für die Mannschaft um Kapitän Patrick Groetzki nicht nur die Chance, sich unter den ersten Vier festzukrallen, sondern im zwanzigsten Saisonspiel den 16. Sieg einzufahren. Eine, mit Blick auf die Vorsaison, in der man aus 34 Begegnungen lediglich 13 für sich entscheiden konnte, beeindruckende Bilanz sowie Lohn für die harte Arbeit, die das Trainerteam und die Spieler seit Saisonbeginn verrichten.

Tabellarisch ist die Rollenverteilung eindeutig: Die Löwen gehen als klarer Favorit in die Partie, winken von Tabellenplatz Zwei. Beim TVB ist die Lage da schon deutlich angespannter. Das Team aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt rangiert, mit vier Punkten Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, auf Tabellenrang 15, ist zudem seit vier Spielen in Folge sieglos. Die Löwen hingegen sind in der Bundesliga seit fünf Spielen ungeschlagen. Was sich anhand dieser Statistiken auf dem Papier so deutlich darstellt, wird sich auf dem Spielfeld als alles abverlangende Aufgabe herauskristallisieren. Denn nicht nur der vergangene Spieltag hat gezeigt: Man sollte es tunlichst vermeiden, den TVB zu unterschätzen. „Stuttgart verfügt über eine kompakte Defensive mit guten Torhütern dahinter. Hinzu kommt ein sehr gutes Tempospiel über die Außen“, ordnet Sebastian Hinze die Stärken des Gegners ein.

Stuttgart vor der Brust – 10.000 Fans im Rücken: Stuttgarter Kreis-Kooperation unterbinden

Halil Jaganjac in Stuttgart
Die Löwen-Defensive macht die Räume für den Kreisläufer eng

Diese stellten die Stuttgart bereits vor knapp einer Woche unter Beweis, als sie die SG Flensburg-Handewitt am Rande einer Niederlage haben, in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich mit sechs Toren führen und am Ende dennoch eine 30:32-Niederlage hinnehmen müssen. Und nichtsdestotrotz fällt den Beobachtern schnell auf: In der Winterpause hat sich bei Stuttgart etwas getan – sowohl spielerisch als auch personell. In der Kreisläufer-Rochade der letzten Transfertage der Handball-Bundesliga hat der TVB direkt doppelt zugeschlagen. Neben dem Schweizer Lukas Laube, sicherten sich die Stuttgarter zudem die Dienste von Marino Marić. Der 85-fache kroatische-Nationalspieler bringt nicht nur eine Menge Erfahrung mit ins Schwabenland, sondern stellt seine Offensiv-Fähigkeiten bereits gegen Flensburg eindrucksvoll unter Beweis, als er mit sieben Toren umgehend bester Stuttgarter-Torschütze ist. „Man hat im Spiel gegen Flensburg gesehen, dass die Verpflichtung von Marino Marić sehr gut zu ihrer Spielidee passt. Sie hatten sehr viel Kooperation mit dem Kreis“, sagt Sebastian Hinze, der seine Mannschaft auf diese Spielart eingestellt hat.

Das Hinspiel Mitte September 2022 ist, zumindest in Bezug auf die Offensive, ein Paradebeispiel für den Löwen-Tempohandball unter Sebastian Hinze und mit 73 Treffern ein echtes Tor-Festival. 43-mal sind die Gelbhemden in dieser ersten Auflage des badisch-schwäbischen Derbys der Saison 22/23 erfolgreich und überzeugen durch einen eiskalte Chancenverwertung, geben den Torhütern des TBV lediglich fünfmal die Chance, sich auszuzeichnen. Ein torreiches Szenario, zu welchem die Löwen-Fans mit Sicherheit auch im zweiten Aufeinandertreffen nicht Nein sagen würden, in welchem der Löwen-Cheftrainer defensiv allerdings auf ein verbessertes Auftreten seiner Mannschaft hofft: „Im Hinspiel gab es eine Phase, in der wir die Kompaktheit in der Abwehr vermissen lassen.“ An der Zielsetzung für das Spiel lässt der Coach jedoch keinen Zweifel: „Das hier jeder jedes Spiel gewinnen will, das ist klar!“ Eines steht fest: Die Spieler beider Teams dürfen sich schon im Vorfeld über den zahlreichen Zuspruch der Zuschauer freuen. Mehr als 10.000 Tickets sind für das badisch-schwäbische Derby im Vorverkauf über die Theke gegangen. „Es ist auf jeden Fall eine „Extra-Motivation, direkt zum Start wieder vor so einer vollen Halle spielen zu dürfen“, freut sich Sebastian Hinze.

Für alle, die sich kurzfristig Tickets für den Heim-Auftakt 2023 sichern und die atemberaubende Atmosphäre von einer fünfstelligen Besucherzahl live vor Ort miterleben wollen: Es gibt noch Karten, sowohl online als auch an der Tageskasse am Sonntag ab 14.35 Uhr.