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„Endlich wieder richtig zurück“

Erstmals nach seiner Verletzung steht Mikael Appelgren für ein komplettes Spiel im Löwen-Tor / Knie besteht Belastungsprobe

16 Paraden und eine Quote von 41 Prozent: Diese stolzen Torhüterwerte hatten einen großen Anteil daran, dass die Löwen ihr Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball- Bundesliga gegen den TVB Stuttgart am Donnerstag mit 28:23 für sich entscheiden konnten. Dass der Mann hinter diesen Zahlen Mikael Appelgren heißt, ist aufgrund der Verletzungsgeschichte des schwedischen Keepers jedoch alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Erst Mitte März kehrte der 32- Jährige nach über zwei Jahren Leidenszeit aufs Spielfeld zurück und nur wenige Wochen später schien es so, als wäre er nie wirklich weg gewesen: Im badisch-schwäbischen Duell stand der Mann mit der Rückennummer 1 die komplette Spielzeit zwischen den Pfosten und begeisterte die gut 4000 Fans in der SAP Arena mit seinen starken Reflexen.

Mittendrin und nicht nur dabei: Gegen Stuttgart war Mikael Appelgren über 60 Minuten gefordert und lieferte mehr als ordentlich ab.

„Ich bin zwar schon seit ein paar Wochen zurück, aber irgendwie doch nicht so richtig. Jetzt habe ich einmal wieder 60 Minuten gespielt, auch ein paar Bälle gehalten. Das war für mich schon ein besonderer Verlauf, jetzt bin ich endlich wieder richtig zurück. Ich habe so viele Spiele von der Seite gesehen, in denen ich gar nicht oder wenig gespielt habe. Ich bin eben Sportler und deshalb war auch ein großes Ziel, einmal wieder eine Partie durchzuspielen. Ich habe das wirklich vermisst.“, gab der Keeper nach der Schluss-Sirene zu Protokoll.

Zweifelsohne hat Mikael Appelgren an diesem Abend in der SAP Arena einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu alter Stärke gemacht und ist nun endgültig wieder mittendrin statt nur dabei. Allerdings weiß er auch, dass die kommenden Wochen noch einiges an Disziplin von ihm einfordern werden, denn sein operiertes Knie reagiert weiterhin auf Belastung: „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent und fühle mich nach diesem Spiel sehr müde. Ich brauche sicherlich noch die ganze Saisonvorbereitung, um wieder so fit wie vor meiner Verletzung zu werden. Aber ich bin erst einmal froh, dass es heute so gelaufen ist. Jetzt kommt erst einmal Eis aufs Knie und ein Salbenverband, damit da keine große Schwellung entsteht.“

„Endlich wieder richtig zurück“: Knie macht wenig Probleme

Am Tag nach der Revanche für die 30:35-Hinspielniederlage gegen die Stuttgarter stand für die Löwen im Kronauer Trainingszentrum eine Kraft- und Regenerationseinheit auf dem Programm und natürlich ging bei Mikael Appelgren dabei auch der Blick in Richtung lädiertes Knie: „Ich muss ehrlich sagen, ich hätte nach meinem ersten Einsatz über die komplette Spieldauer eine größere Schwellung erwartet. Es ist zwar gereizt und ich spüre auch eine kleine Schwellung, aber alles im Rahmen. Ich muss nun eben vernünftig damit umgehen. Aber so ist das in dieser Phase eben: Es geht zwei Schritte nach vorne und dann vielleicht wieder einen zurück. Und ich merke eben auch, dass ich keine 20 mehr bin. Aber damit muss ich jetzt umgehen und langsam wird’s“, gibt sich der 1,92m- Mann zuversichtlich.

Die Belastung steigern und gleichzeitig auf die Warnsignale des Körpers achten, das ist der Drahtseilakt, den Mikael Appelgren momentan geduldig bewältigen muss: „Ich schaue drauf, dass ich nicht so viel belaste und dann hoffe ich, dass die Schwellung in den nächsten ein bis zwei Tagen weg ist und dann kann man wieder arbeiten. Ich denke schon, dass ich am Montag wieder normal ins Training einsteigen kann und trainieren kann wie alle anderen. Klar, muss man da noch ein bisschen aufpassen, notfalls muss man halt einmal einen Tag Pause machen. Aber ich hoffe, dass das Knie ab jetzt besser und besser mitspielt und das ist ja auch gut für mich. Ich will ja wieder so oft wie es geht dabei sein und ich brauche das auch.“

Immer wieder aufstehen, egal wie groß der Rückschlag zuvor auch gewesen sein mag-das zeichnet den Weg von Mikael Appelgren aus und in gewisser Weise verkörpert er damit auch die Attribute, die die Löwen in den restlichen sieben Saisonspielen auf die Platte bringen wollen: „Es ist wichtig, dass unsere Fans merken, dass wir Sachen, die nicht gut waren, verändern wollen und wir wieder diese Mentalität zeigen, die wir in den letzten Wochen gegen Melsungen oder auch Flensburg gehabt haben.“ Eine ähnlich gute Torhüterquote wie in der Partie gegen den TVB Stuttgart wäre bei diesem Vorhaben sicherlich nicht hinderlich.