Zwischen den zwei Spielen in der Champions League mit dem Sieg gegen Barcelona und der Auswärtsaufgabe sieben Tage später bei Kolding haben die Rhein-Neckar Löwen gestern ein besseres Training unter Wettkampfbedingungen absolviert.
Nur drei Tage nach der Handball-Gala gegen den Champions League-Sieger FC Barcelona mit einem 22:21-Sieg am letzten Sonntag folgte gestern das Kontrastprogramm für die Rhein-Neckar Löwen. TVB Stuttgart hieß der Gegner.
Die Rhein-Neckar Löwen haben auch das zehnte Pflichtspiel in dieser Saison gewonnen. Das 31:20 (19:8) gegen den TBV 1898 Stuttgart in der Mannheimer SAP Arena vor 4412 Zuschauern war der 15. Bundesliga-Heimsieg der Badener in Serie.
Neuer Modus, noch mehr Spiele: Die deutschen Klubs ächzen vor dem Start in die Champions League unter der steigenden Belastung und sehen sich gegenüber der internationalen Konkurrenz im Nachteil.
Beim 22:21-Erfolg der Rhein-Neckar Löwen in der Champions League gegen Barcelona stand Hendrik Pekeler bereits auf dem Spielberichtsbogen und absolvierte für viele Beobachter überraschend auch das Aufwärmprogramm.
Seit dieser Saison steht Mikael Appelgren im Tor der Rhein-Neckar Löwen. Gemeinsam mit Darko Stanic bildet der Schwede eines der besten Gespanne der Handball-Bundesliga und hat großen Anteil am starken Saisonstart der Badener. Im Interview spricht Appelgren über die ersten Wochen in der Rhein-Neckar Region, seine neue Mannschaft und über seine Ziele.
Rund 20 Jahre ist es her, als Günter Schweikardt in geselliger Runde für überraschte, vielleicht sogar irritierte Blicke sorgte. Der TV Bittenfeld fristete damals ein eher tristes Dasein in der Verbandsliga, doch Visionär Schweikardt dachte schon in viel größeren Dimensionen „Unser Ziel muss es sein, mit dem TV Bittenfeld irgendwann in der Handball-Bundesliga zu spielen“, verkündete der damalige Trainer und heutige Sportliche Leiter voller Überzeugung.
Das Lob kam von allerhöchster Stelle. „Die Löwen sind im Moment wohl die beste Mannschaft Europas“, ordnete Xavier Pascual die 21:22 (9:10)-Niederlage seines FC Barcelona bei den Rhein-Neckar Löwen ein – und der Mann sollte es wissen. Trainer des amtierenden Champions-League-Siegers, Dirigent eines Star-Ensembles, Handball-Fachmann – Pascual weiß, wovon er spricht.
Als alles vorbei war, saß Xavier Pascual Fuertes da wie ein Häufchen Elend. Oben auf dem Presse-Podium im Bauch der SAP Arena hatte es sich der Trainer des ruhmreichen FC Barcelona bequem gemacht.
Die Rhein-Neckar Löwen können langfristig mit Rückraumspieler Harald Reinkind planen. Der norwegische Nationalspieler verlängerte seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2019.
In der Schlussminute hielt es keinen der 7 361 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena mehr auf den Sitzen. Mit Standing Ovations feierten die Fans der Rhein-Neckar Löwen den zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gefährdeten Auftaktsieg in der Handball-Champions-League gegen den FC Barcelona.
Schon beim Aufwärmen wurde klar, dass diesmal einiges auf die Rhein-Neckar Löwen zukommen würde. Auf der anderen Seite stand ein Weltstar neben dem anderen: Kiril Lazarov, Raul Entrerrios, Filip Jicha. Sie passten, sie warfen und sie lachten viel: Selbstbewusst kreuzte der FC Barcelona, der amtierende Champions League-Sieger, gestern im „Ufo“ auf.