Mehr als eine Woche hatten die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen inzwischen Zeit, das Pokal-Trauma von Hamburg zu überwinden, doch der dramatische 23:24-Tiefschlag im Halbfinale gegen die SG Flensburg sitzt den Badenern noch immer in den Kleidern.
Die Rhein-Neckar Löwen und der Harres in St. Leon-Rot – das ist keine ungewöhnliche Kombination. Diesmal aber schon: Denn anders als sonst treten die Gelben dort nicht in einem Pokalwettbewerb an, sondern in der Bundesliga.
Der Jubel schien fast unermesslich: Als Hanno Rieger eine „kleine Rechenschwäche“ gestand und aus der Mathematikaufgabe „850 x 10“ das Ergebnis 15 000 generierte, wollten es die Zuschauer in der Nordstadthalle im positiven Sinne fast nicht glauben. Denn das, was der Regionsleiter der Rewe Südwest da gerade mit froher Miene präsentierte, war eine Aufstockung des Kartenverkaufserlöses um 6500 Euro.
Die Handball Bundesligasaison 2014/2015 geht dem Ende entgegen, Patrick Groetzki spricht im Interview über verpasste Titelchancen, die letzten Spiele bis zum Ende der laufenden Saison und warum er zum ehemaligen Nationalspieler Marc Nagel einen ganz besonderen Draht hat, und warum er an die Qualifikation für die Europameisterschaft in Polen glaubt.
REWE Benefizspiel am 13. Mai 2015 in der Schwetzinger Nordstadthalle. Für den guten Zweck spielen: Die Rhein-Neckar Löwen gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen.
Ganz so am Boden zerstört wie vor einem Jahr nach der verpassten Meisterschaft in Gummersbach fühlten sie sich zwar nicht, aber der Katzenjammer der Rhein-Neckar Löwen war nach dem wiederholten Aus im Halbfinale des DHB-Pokalwettbewerbs dennoch erneut groß.
Nikolaj Jacobsen nahm sofort Reißaus. Mit hochrotem Kopf stiefelte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen in Richtung Katakomben. Der Blick leer, die Arme fassungslos in die Hüfte gestemmt.
Hängende Schultern und leere Blicke, Tränen und Trauer. So muss es auch in der Kabine ausgesehen haben, als die Mannschaft vergangene Saison die Meisterschaft verspielte.