Oliver Roggisch hatte schon ein paar Tage vorher ein Plädoyer gehalten. „Wenn wir am Ende Zweiter werden, ist das eine Riesensache, dann haben wir eine Weltklasse-Saison gespielt“, sagte der Co-Trainer der Rhein-Neckar Löwen.
Wer am späten Freitagabend auf Sportportalen im Internet vorbeischaute, der rieb sich zwangsläufig verwundert die Augen. Denn da war ein Ergebnis, das überraschte, das so niemand für möglich gehalten hatte: Wetzlar 31, Rhein-Neckar Löwen 27.
Die Frage aller Fragen war schnell beantwortet. „Nein“, machte Nikolaj Jacobsen unmissverständlich klar, als der Trainer der Rhein-Neckar Löwen nach dem 27:31 in Wetzlar darüber Auskunft geben sollte, ob es noch eine Chance gibt, dem THW Kiel die 20. deutsche Meisterschaft streitig machen zu können.
Sie ist durchbrochen, die schwarze Serie des Kai Wandschneider. Der Coach, der in seiner Trainer-Karriere in der Handball-Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen noch nie gewonnen hatte, genoss nach dem Abpfiff in der ausverkauften Rittal-Arena sichtlich den 31:27 (15:10)-Erfolg seiner HSG Wetzlar.
Ekstatisch hüpften die Handballer der HSG Wetzlar über das Spielfeld in der Rittal-Arena und feierten, als hätten sie gerade die deutsche Meisterschaft gewonnen – was sie sehr wahrscheinlich auch getan haben: für den THW Kiel.
Die Rhein-Neckar Löwen haben gestern Abend die mögliche Meisterschaft in der Handball-Bundesliga verspielt. Das Team von Nikolaj Jacobsen verlor überraschend mit 27:31 (10:15) bei der HSG Wetzlar und hat jetzt neun Minuspunkte auf dem Konto.
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit einer bitteren und womöglich folgenreichen Niederlage in die Länderspielpause der Handball- Bundesliga verabschiedet.
Mit dem letzten Heimsieg gegen den VfL Günzburg war es sicher, dass die A-Jugend der SG Kronau/Östringen das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft erreicht hatte.