Nettelstedt (rhp). Die Rhein-Neckar-Löwen setzten gestern Abend mit ihrem 34:30 (16:18)-Erfolg bei TuS N-Lübbecke ihre „Operation Spitzengruppe“ fort, allerdings sicherten sie sich den Sieg erst in den letzten Minuten.
Karlsruhe/Lübbecke (bin/ug). Mit einem Kraftakt und beeindruckender Willensstärke haben die Rhein-Neckar Löwen einen Ausrutscher beim TuS N-Lübbecke gerade noch verhindert. Trotz phasenweiser schwachen Leistung behielt die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson bei den Ostwestfalen mit 34:30 (16:18) die Oberhand und verteidigte damit ihren Platz in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga.
Heidelberg/Lübbecke. Es war einer der schwärzesten Tage in der jüngeren Vereinsgeschichte der Rhein-Neckar Löwen. Einer, den alle Beteiligten am liebsten aus ihrem Gedächtnis verbannen würden. Doch er ist da, unterbewusst zwar, aber er ist präsent, dieser 30. Dezember 2009. Der Tag, an dem sich die Gelbhemden bei der TuS N-Lübbecke bis auf die Knochen blamierten. Die Stars um Oliver Roggisch kassierten damals eine 26:31-Pleite. Gestern kehrten die Badener nach Lübbecke zurück. Sie wollten sich revanchieren, nichts anbrennen lassen. Und das gelang: Die Löwen siegten mit 34:30 (16:18).
Mit einer deutlichen Leistungssteigerung haben die Rhein-Neckar Löwen die Aufgabe beim TuS N-Lübbecke gemeistert und bleiben damit weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga. In der Schlussphase machten die Badener den 34:30 (16:18)-Sieg bei den Ostwestfalen perfekt. Uwe Gensheimer war mit acht Treffern erfolgreichster Werfer, Andy Schmid mit vier Toren in den letzten acht Minuten der Matchwinner.
Kronau/Östringen. Seit Gudmundur Gudmundsson (Foto: GES) als Trainer bei den Rhein-Neckar Löwen die Fäden zieht, läuft es bei dem badischen Handball-Bundesligisten wie am Schnürchen. In der Champions League führen die Löwen nach den Erfolgen in Barcelona und Celje die Vorrundengruppe A an, zudem meisterten die Badener in der Bundesliga die Hausaufgabe gegen den TSV Burgdorf äußerst souverän. Nicht zuletzt deshalb geht die Auswahl des Isländers auch heute (20.15 Uhr) als klarer Favorit in das Duell beim TuS N-Lübbecke.
An der Tabellenspitze der Bundesliga hat sich mit den Füchsen aus Berlin eine Mannschaft festgesetzt, mit der vor der Saison nur wenige gerechnet hatten. Dahinter tummeln sich die eigentlichen Titelfavoriten, darunter auch die Rhein-Neckar Löwen. Die Truppe von Guðmundur Guðmundsson will in Schlagdistanz zum Hauptstadtklub bleiben und dafür ist am Mittwoch (20:15 Uhr) ein Sieg beim TuS N-Lübbecke nötig. Doch die Badener sind gewarnt, kurz vor der Silvesterparty 2009 unterlagen die Gelbhemden mit 26:31 bei den Ostwestfalen.
Am vergangenen Samstag empfing die SG Kronau/Östringen II in der Baden-Württemberg Oberliga den TSV Altensteig. Und erneut bekamen weder die heimischen Anhänger noch die mitgereisten Gästefans in der Kronauer Mehrzweckhalle einen Leckerbissen vorgesetzt.
Heidelberg. Es ist eine Momentaufnahme. Aber eine schöne, eine, an die sie sich gewöhnen könnten, die Rhein-Neckar Löwen: Das Rudel führt die Vorrundengruppe A der EHF Champions League an. Klar sind erst zwei Spieltage absolviert. Doch wer nach zwei Auswärtspartien, nach zwei ganz dicken Brocken wie Barcelona und Celje verlustpunktfrei an der Spitze steht, der hat alles richtig gemacht, hat sich Respekt erarbeitet. „Die anderen Klubs sehen nun, dass sich bei uns etwas tut, dass es aufwärts geht.“ Sagt Thorsten Storm, der Manager der Löwen. Und fügt an: „Irgendwie wirkten wir in den letzten drei Partien souveräner als davor, zeigen ein ganz anderes Gesicht.“
Mannheim/Nordhorn. Am Mittwoch feiert Thorsten Storm, Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen, seinen 46. Geburtstag und hat bereits seinen Wunschzettel geschrieben. „Die Jungs sollen mir einen Sieg beim TuS Nettelstedt-Lübbecke schenken, dann wäre ich zufrieden“, sagt Storm und mit Blick auf den Tabellenplatz der Ostwestfalen (12.) könnte man ihm da eine gewisse Bescheidenheit unterstellen. Gerade mal ein Sieg gegen Melsungen steht bisher auf der Habenseite des TuS, vor der Saison musste N.-Lübbecke mit Michal Jurecki auch noch kurzfristig einen ihrer Besten nach Kielce abgeben.
Karlsruhe/Celje. Auch eine große Hunde-Ausstellung mit über 30 000 Vierbeinern und alles andere als optimale Rahmenbedingungen haben die Rhein-Neckar Löwen nicht von ihrem Erfolgsweg in der Champions League abbringen können. Da Celje am vergangenen Wochenende ganz im Zeichen des „besten Freundes des Menschen“ stand, musste der badische Handball-Bundesligist vor dem Auftritt beim slowenischen Meister außerhalb der Stadt Quartier beziehen und konnte zudem sein Abschlusstraining nicht wie gewohnt in einer Handball-Halle absolvieren.
Celje/Heidelberg. Die Vorrundengruppe A der EHF Champions League hat es in sich. Nicht nur Experten bezeichnen sie als Todesgruppe, als gigantische Stolperfalle. Und das kommt nicht von ungefähr. Klangvolle Namen tummeln sich dort. Namen, die für die hohe Handball-Kunst stehen: der FC Barcelona, der THW Kiel, RK Celje, Chambery Savoie und Vive Kielce flößen Respekt ein, verbreiten Angst und Schrecken. Abgerundet wird die Hammergruppe durch die Rhein-Neckar Löwen, die Nachzügler, die sich erst über den Umweg eines Qualifikationsturniers ihr Ticket für das Stelldichein der Besten gesichert haben. Am Samstag haben die Badener nun einmal mehr bewiesen, dass sie zurecht dabei sind.
Zweites Duell in der EHF Champions League Gruppenphase, zweiter Sieg für die Rhein-Neckar Löwen: Die Badener bezwangen am Samstag den slowenischen Vertreter RK Celje Pivovarna Lasko mit 32:28 (14:12). Vor 4500 Zuschauern in der Zlatorog-Halle in Celje avancierte Uwe Gensheimer mit zwölf Treffern zum erfolgreichsten Werfer. „Wir haben diese Aufgabe gut und souverän gelöst und über die gesamte Spielzeit wieder konstanter gespielt“, freute sich Kreisläufer Róbert Gunnarsson. Abwehrspezialist Oliver Roggisch meinte: „Mit diesem Auftritt muss man sehr zufrieden sein. Beim Thema Konstanz haben wir einen Schritt nach vorn gemacht.“