Veszprém. Verlieren kann man dort. Das ist schon ganz anderen Mannschaften passiert. Der Handball-Tempel von Veszprém gleicht einer Festung, ist schier uneinnehmbar. Im Vorjahr merkte das auch Ciudad Real, der europäische Branchenführer. Beim ungarischen Serien-Meister wurden sie abgewatscht, die stolzen Spanier, waren konsterniert, fassungslos. Seit gestern können die Rhein-Neckar L wen mitfühlen, haben ebenfalls Lehrgeld bezahlt: Im Gipfeltreffen der Champions-League-Gruppe B setzte es für die Gelbhemden eine 30:34 (12:17)-Niederlage. „Wir wussten, dass es richtig schwer wird“, resümierte Löwen-Manager Thorsten Storm, 45, „trotzdem hatten wir die Chance auf den Sieg.“
Karlsruhe/Veszprem. Nach 13 gespielten Minuten hatte Ola Lindgren in der nahezu ausverkauften Veszprem-Arena erst einmal genug gesehen. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen nahm eine Auszeit und versuchte in diesen 60 Sekunden, seine hektisch wirkenden Schützlinge neu einzustellen – allerdings nicht mit dem gewünschten Erfolg. Die Fehlerquote bei den Handballprofis des badischen Bundesligisten blieb weiterhin zu hoch und so hatten sie letztlich keine Chance, doch etwas Zählbares bei MKB Veszprem zu ergattern. Mit 30:34 (12:17) Toren mussten sich die Löwen dem ungarischen Serienmeister geschlagen geben und damit die erste Niederlage in dieser Champions-League-Saison hinnehmen. Im Kampf um Platz eins in der Vorrundengruppe B sind die Badener, die das Hinspiel mit 32:29 gewonnen hatten, nun auf Schützenhilfe angewiesen, um die Ungarn doch noch abzufangen.
Veszprem. Die Partie war schon lange aus, und die Mannschaften saßen in den Kabinen. Doch Champions-League-Spiele in der schmucken Arena in Veszprém haben etwas von einem Pop-Konzert – vor allem, wenn die Heimmannschaft wie gestern in der Königsklasse gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 34:30 (17:12) gewinnt. Die Fans des MKB Veszprém KC blieben einfach so lange und lautstark auf den Rängen, bis die Mannschaft noch mal aufs Parkett kam, um mit den 5000 Zuschauern zu feiern.
Die Rhein-Neckar Löwen haben ihre erste Niederlage in der aktuellen Champions-League-Saison hinnehmen müssen. Sonntagnachmittag unterlagen die Badener bei MKB Veszprém KC mit 30:34 (12:17) und haben jetzt nur noch eine theoretische Chance auf den ersten Platz in der Vorrundengruppe B. Elf Tore von Uwe Gensheimer und acht Treffer von Karol Bielecki reichten nicht, um beim ungarischen Meister zu bestehen. Allerdings benötigt die Truppe von Ola Lindgren nur noch einen Sieg aus den letzten zwei Gruppen-Begegnungen, um als Zweiter ins Achtelfinale einzuziehen.
Kronau/Östringen. Wenn man den bisherigen Saisonverlauf betrachtet, dann meint es der Spielplan mit den Rhein-Neckar Löwen an diesem Wochenende richtig gut. In der Bundesliga hinkt die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren den eigenen Erwartungen weit hinterher. In der Königsklasse des europäischen Club-Handballs lief es für die Badener dagegen bislang wie am Schnürchen – und da sind die Löwen morgen (15 Uhr/live in Eurosport) bei MKB Veszprem wieder gefordert.
Heidelberg. Die Rhein-Neckar Löwen führen derzeit ein Leben aus dem Koffer: Nach dem unerfreulichen Abstecher nach Hamburg, fliegt der Löwen-Tross heute in Richtung Veszprèm, wo am Sonntag ab 15 Uhr das „Endspiel“ um den Sieg in der Gruppe B der Champions League steigt. Manager Thorsten Storm erwartet nach der Schmach im hohen Norden eine Trotzreaktion. Er sagt: „Über Ziele zu sprechen ist das eine. Wichtiger ist aber alles dafür zu tun, um sie zu erreichen. Und zwar auch mit dem Herzen.“
Mannheim. Das 26:37 von Hamburg liegt den Rhein-Neckar Löwen noch schwer im Magen, doch viel Zeit, die kaum verdauliche Kost zu verarbeiten, bleibt den Badenern nicht. Am Sonntag in der Champions League (15 Uhr/live bei Eurosport) wartet beim MKB Veszprém laut Trainer Ola Lindgren eines der „schwersten Auswärtsspiele in Europa“.
Ólafur Stefánsson freut sich besonders auf die engen Spiele, in denen es um viel geht. Deshalb ist der Isländer vor dem Duell beim MKB Veszprém KC besonders heiß. Beim ungarischen Meister entscheidet sich am Sonntag, ob die Rhein-Neckar Löwen die Vorrundengruppe B in der Champions League als Sieger abschließen. Bislang sind beide Teams punktgleich an der Spitze und wer am Ende die Nase vorne hat, zeigt sich ab 15 Uhr (Eurosport überträgt die Partie live).
Tolle Tage in Polen, Katerstimmung in Hamburg und Showdown in Ungarn. In der 62. Ausgabe von Siebenmeter berichten wir von einer ereignisreichen Woche mit den Rhein-Neckar Löwen und blicken voraus auf das Champions League-Duell am Sonntag gegen Veszprem.
Die VR Bank Rhein-Neckar, ihres Zeichens langjähriger Werbepartner der Löwen, hat sich auch zur Saison 2013/14 den Platz auf dem Trikotärmel des junge Rechtsaußen Marius Steinhauser gesichert.
Heidelberg. Es waren Bilder, an die man sich mittlerweile gewöhnt hat. Bilder, die den Rhein-Neckar Löwen in dieser Saison irgendwie anhaften, alles überschatten. Bei den Kurpfälzern ist es ein schmaler Grat zwischen Genialität und Schlafmützigkeit, zwischen Kontrolle und Chaos. Die einzige Konstante ist die eigene Inkonstanz. Klingt abgedroschen, ist aber so. Frustrierend ist das – auch für die Spieler: „Katastrophe, einfach enttäuschend, richtig ärgerlich“, der Tenor nach der 26:37-Niederlage beim HSV Hamburg fiel verbittert aus.
Hamburg. An Selbstbewusstsein hat es ihnen noch nie gemangelt. Groß sind die Ziele bei den Rhein-Neckar Löwen und natürlich auch die Ausgaben. Nur Geld allein macht eben nicht glücklich und es bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Es sei denn, die finanziellen Ressourcen werden sinnvoll eingesetzt. So wie vor der Saison beim HSV Hamburg, der den Löwen eine schmerzhafte 26:37-Schlappe beibrachte.