Die Rhein-Neckar Löwen können in der Tabelle der Handball-Bundesliga weiter nach oben schauen und rückten auch die jüngsten Eindrücke beim Remis gegen Melsungen wieder gerade. Mit einem nach der Halbzeit ungefährdeten 29:24 (16:12) wiesen die Badener gestern Abend in der Bördelandhalle den bislang stark gestarteten SC Magdeburg in die Schranken und profitierten dabei von der individuellen Klasse ihrer besten Torschützen Uwe Gensheimer (9/4 Tore) und Karol Bielecki (7). Auch Linksaußen Gensheimer fiel nach dem Abpfiff ein Stein vom Herzen: „Dieses Spiel und dieser Sieg waren ganz wichtig für den weiteren Saisonverlauf. Das sieht jeder, der auf die Tabelle schaut.“
Die Rhein-Neckar Löwen bleiben weiterhin die Wundertüte der Handball-Bundesliga. Nach dem enttäuschenden Heim-Remis gegen die MT Melsungen, wartete die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson gestern Abend in der Magdeburger Bördelandhalle mit einer vorzüglichen Leistung auf und kehrte in die Erfolgsspur zurück. Mit 29:24 (16:12) Toren behielten die Badener gegen den SC Magdeburg die Oberhand und verbesserten sich in der Tabelle zumindest vorübergehend auf den vierten Platz.
Befreiungsschlag oder Krise? Befreiungsschlag! Für die Rhein-Neckar Löwen war der Wilde Osten gestern eine Reise wert. Mit viel Kampf und noch mehr Können stürmten sie die Bördelandhalle, den Hexenkessel des SC Magdeburg. Nach 60 einseitigen Handball- Minuten stand es 29:24 (16:12). Für die Gelben, gegen die Weißen. Ein Sieg mit Sternchen war das. Manager Thorsten Storm nickte: „Wir haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt und stark in der Abwehr gearbeitet, die auch von einem sehr gut aufgelegten Goran Stojanovic im Tor profitiert hat.“
Die Rhein-Neckar Löwen haben am Freitagabend in der Magdeburger Getec Arena ihr anderes Gesicht gezeigt. Nachdem sie am vergangenen Samstag das 30:30 gegen Melsungen mit ausdruckslosen Mienen quittiert hatten, war die Freude nach dem 29:24 (16:12)-Erfolg beim SC Magdeburg umso größer. Die Badener strahlten nach einer souveränen Leistung um die Wette und traten gut gelaunt die Heimreise an.
Das enttäuschende 30:30 gegen die MT Melsungen ist halbwegs verdaut, doch heute Abend (19.45 Uhr) stehen die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga bereits vor der nächsten hohen Hürde. Die Badener müssen zum SC Magdeburg, der mit starken 10:2-Punkten gestartet ist und sich angesichts der jüngsten Ausrutscher der Gelbhemden natürlich Hoffnungen macht. „Wenn wir es schaffen, einen echten Hexenkessel zu entfachen, ist vieles möglich. Etwas Motivierenderes als eine bis unter das Dach gefüllte Bördelandhalle gibt es für kein Team der Welt“, erklärt SCM-Trainer Frank Carstens die Löwenjagd für eröffnet.
Die Saison ist noch jung, schließlich haben die 18 Clubs der Handball-Bundesliga erst sechs, sieben oder maximal acht Partien absolviert. Deshalb vermeiden auch die Verantwortlichen der Rhein-Neckar Löwen vor dem Auftritt heute (19.45 Uhr) beim SC Magdeburg den Terminus „Schlüsselspiel“. Dennoch ist sich Gudmundur Gudmundsson, der Trainer des schwächelnden badischen Bundesligisten, der Bedeutung des Gastspiels an der Börde bewusst. Sollten die Löwen beim ersten deutschen Champions-League-Sieger nämlich weitere Minuspunkte ihrem Konto „gutschreiben“, droht der Absturz ins graue Mittelmaß der Tabelle. Die Badener stehen am Scheideweg.
Gestern um die Mittagszeit rollte er los, der Mannschaftsbus der Rhein-Neckar Löwen. Das Ziel war Magdeburg, die Stadt, in der die Badener die Wende zum Guten einläuten wollen. Im Wilden Osten soll zurückgeschlagen werden. Und das ausgerechnet in Magdeburg, ausgerechnet dort, wo eigentlich fast alles passen muss, um am Ende die Platte als Sieger zu verlassen. Denn zum einen steht in der Bördelandhalle eine Heim-Sieben auf der Platte, die sich blind versteht, und zum anderen nimmt ein frenetisches Handball-Publikum auf der Tribüne Platz, keine Event-Touristen. Will heißen: Der Heimspieltempel der Gladiators ist ein Hexenkessel, gefürchtet in ganz Handball-Europa.
Schlimme Wochen liegen hinter ihm. Dramatische Tage des Leidens, der Hoffnung, des Bangens. Bjarte Myrhol fühlte sich schlapp, ausgelaugt. Einfach müde. Die Chemotherapie belastete den Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen. Physisch – und vor allem auch psychisch. Doch nun geht es ihm besser, in der vergangenen Woche bekam der Norweger die letzte Spritze. „Jetzt fängt der Weg zurück an“, sagt der sympathische 29-Jährige und stellt klar: „Ich habe keine Lust mehr auf Krankenhäuser.“
Nach dem unterm Strich enttäuschenden 30:30 zu Hause gegen die MT Melsungen bietet sich den Rhein-Neckar Löwen am Freitagabend im Auswärtsspiel beim SC Magdeburg die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Anwurf in der GETEC Arena ist um 19:45 Uhr, derSpartensender Sport1 wird diese Partie über Sport1+ (Pay TV), als auch via Livestream im Internet übertragen.
Sieben Spiele, 9:5 Punkte, macht unter dem Strich Platz sieben: Die Rhein-Neckar Löwen taumeln momentan, sind ins Niemandsland der Handball- Bundesliga abgerutscht. Unbefriedigend, enttäuschend ist das. Und vor allem eines: richtig unnötig! Denn eigentlich passt vieles: Der Ball läuft, die Angriffe rollen, die Abwehr steht. Nur meist leider nicht über die volle Spielzeit. Beispiel Melsungen: Am Samstag waren es 45 Minuten Spitzenklasse und 15 Minuten tristes Mittelmaß, was die Gelben auf die Platte brachten. Zu erklären sind die Einbrüche nur schwer. Was sich im RNZ-Interview mit Löwen-Torhüter Henning Fritz zeigte.
Thorsten Storm kennt dieses Gefühl. Und zwar seit Jahren. Doch er will sich nicht daran gewöhnen. Warum auch? Der Manager der Rhein-Neckar Löwen ist ein optimistischer Mensch, der an Siege und das Potenzial seiner Mannschaft glaubt. Doch die lässt ihn in schöner Regelmäßigkeit im Stich. Am Samstag leistete sich der Handball-Bundesligist gegen die MT Melsungen mit dem 30:30 (17:15) den nächsten Patzer. Und so stand Storm mit versteinerter Miene in den Katakomben der SAP Arena und sollte erklären, warum sich die Badener nach dem 32:33 in Hannover erneut einen Ausrutscher erlaubt hatten