Mannheim. Hinter Thorsten Storm liegen anstrengende Monate. Der Manager des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen musste mit ansehen, wie seine Mannschaft die direkte Qualifikation für die Champions League verspielte. Dazu gab es reichlich Wirbel um den Aufsichtsratsvorsitzenden Jesper Nielsen. Im Interview spricht Storm über die Saison 2010/2011.
Lemgo. Seinen Ärger verbarg Gudmundur Gudmundsson nicht. „Ich bin enttäuscht über Platz vier. Wir haben 15 Minuspunkte, das ist viel zu viel“, sagte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, den auch ein 36:31-Sieg beim TBV Lemgo nicht trösten konnte. Denn der Handball-Bundesligist steht vor einer ungewissen Zukunft – und das aus zwei Gründen. Erstens: Die Badener wissen nicht, ob sie in der kommenden Saison in der Champions League spielen. Zweitens: Noch immer ist die Kaderzusammensetzung für die nächste Runde wohl nicht klar.
Lemgo. Er sprach langsam, wirkte ruhig und ausgeglichen. Eben gar nicht so, wie man sich einen enttäuschten Menschen vorstellt. Doch das täuschte, denn je länger das Gespräch dauerte, desto mehr kam sie durch, die Enttäuschung. Wort für Wort, Satz für Satz. Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, war nachdenklich, als er sich am Samstag auf den Heimweg aus Lemgo machte. Kurz zuvor hatte er dort noch einen Sieg gesehen. Einen deutlichen: Mit 36:31 (17:17) gewannen die Gelben bei den Blauen. Lemgo war chancenlos, die Löwen bärenstark.
Platz vier in der Liga, verpasste Titelchancen im Pokal und der Champions League. In dieser Saison war für die Rhein-Neckar Löwen die direkte Qualifikation für die Königsklasse und der ersten Titel der Vereinsgeschichte zum Greifen nah, allerdings gerieten die Gelb-Blauen auf der Zielgeraden ins Straucheln.
Zum Saisonabschluss konnten die Rhein-Neckar Löwen noch einmal einen Sieg in der Handball-Bundesliga verbuchen. Das Team von Gudmundur Gudmundsson setzte sich am letzten Spieltag auswärts beim TBV Lemgo mit 36:31 (17:17) durch. Doch dieser Erfolg reichte den Badenern nicht, um sich die direkte Qualifikation für die Champions League zu sichern, denn der direkte Konkurrent Füchse Berlin gewann zeitgleich sein letztes Rundenspiel in Magdeburg (30:24) und überquerte dadurch die Ziellinie vor den Löwen. Die Gelb-Blauen beenden damit die aktuelle Spielzeit in der Liga als Tabellenvierter und hoffen nun, sich durch ein Qualifikationsturnier noch einen Platz in der Königsklasse zu sichern.
Die Rhein-Neckar Löwen beenden die Bundesliga-Saison 2010/11 auf dem vierten Platz. Zwar gewannen die Badener die letzte Partie beim TBV Lemgo mit 36:31 (17:17), aber auch die Füchse aus Berlin gaben sich beim SC Magdeburg keine Blöße und siegten 30:24. Damit schnappten sich die Mannen aus der Hauptstadt Rang drei und die direkte Qualifikation für die VELUX EHF Champions League. Die Löwen dagegen müssen – was die Teilnahme an der europäischen Königsklasse angeht – wohl erneut ihre Hoffnungen auf ein Wildcard-Turnier setzen.
Heidelberg. (dh) Das Hinspiel war eines zum Vergessen: Kurz vor Weihnachten 2010 strauchelten die Bundesliga-Handballer zuhause gegen den TBV Lemgo. Nach 60 umkämpften Handball-Minuten hatte es damals nur zu einem 31:31-Remis gereicht. Dementsprechend frustriert waren die Riesen um Karol Bielecki.
Die Verabschiedung von fünf Akteuren haben die Rhein-Neckar Löwen bereits am Mittwoch nach dem Heimsieg gegen die TSG Friesenheim durchgeführt, doch die Saison 2010/11 ist noch nicht beendet. Mit einem Sieg im Auswärtsspiel beim TBV Lemgo (Samstag, 16:30 Uhr) wollen die Badener die Chance wahren, auf den dritten Tabellenplatz vorzurücken und sich damit die direkte Qualifikation für die Champions League zu sichern.
Mannheim. Nachdem Kapitän Guillaume Gille von Bundesliga-Präsident Reiner Witte im Anschluss an das Heimspiel gegen den TBV Lemgo endlich die Meisterschale überreicht bekommen hatte, nahm am Mittwochabend in Hamburg die Titelparty der HSV-Handballer so richtig Fahrt auf. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch etwa 480 Kilometer weiter im Süden gefeiert. Allerdings machte sich nach dem ungefährdeten 38:26 (19:13) der Rhein-Neckar Löwen in der Mannheimer SAP-Arena gegen Absteiger TSG Friesenheim auch jede Menge Wehmut bei den Protagonisten breit. „Natürlich überwiegt die Freude darüber, dass es uns gelungen ist, uns vernünftig von unseren Fans zu verabschieden“, erklärte Gudjon Valur Sigurdsson – der Gesichtsausdruck des ansonsten redseligen Isländer sprach jedoch Bände.
MANNHEIM. Der Auswärts-Abschied der TSG Ludwigshafen-Friesenheim aus der Handball-Bundesliga geriet zum Lehrstück in Sachen Tempogegenstoß. Die Rhein-Neckar-Löwen gewannen vor 8677 Zuschauern in der SAP-Arena 38:26 (19:13) und verteilten anschließend Blumen an fünf zum Saisonende scheidende Akteure.
Mannheim. Ganz im Zeichen des Abschieds stand das letzte Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen vor 8677 Zuschauern in der SAP Arena gegen den Nachbarn TSG Ludwigshafen-Friesenheim in der Handball-Bundesliga. Während sich bei den Hausherren fünf Spieler zum letzten Mal den heimischen Fans präsentierten, haben die Friesenheimer „Eulen“ nach ihrem letztjährigen Höhenflug eine Bauchlandung hingelegt und müssen der „Stärksten Liga der Welt“ Adieu sagen – sie standen bereits vor dem Derby als Absteiger fest – spielten beim 38:26 (19:13)_Sieg der Löwen zunächst aber munter mit und führten sogar bis Mitte der ersten Halbzeit, ehe sie dann einbrachen.
Mannheim. Einige standen, andere saßen. Doch alle hatten eines gemeinsam: die Blickrichtung. Jeder starrte nach oben, visierte den gigantischen Videowürfel in der Mannheimer SAP Arena an. Dort lief am Mittwoch um kurz vor 22 Uhr ein Film. Ein kurzer, ein wehmütiger. Es war ein Zusammenschnitt, in dem fünf verdiente Rhein-Neckar Löwen die Hauptrolle spielten: Kasa Szmal, Gudjon Valur Sigurdsson, Grzegorz Tkaczyk, Olafur Stefansson und Marcus Rominger. Sie rückten ein letztes Mal im Ufo ins Löwen-Rampenlicht, wurden verabschiedet, geehrt für viele starke Handball-Minuten, die sie im gelben Dress auf die Platte gebracht hatten. Löwen-Manager Thorsten Storm freute sich über ein tolles Ambiente: „Es war eine sehr stilvolle Verabschiedung, die uns auch unsere Fans und Partner ermöglicht haben. Sie sind in der Halle geblieben und sorgten somit für den passenden Rahmen.“