Die Rhein-Neckar Löwen haben wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Vor 4.657 Zuschauern in der SAP ARENA bezwangen die Gelbhemden TuS N-Lübbecke mit 33:28 (17:15) und hielten die Füchse Berlin im Rennen um die direkte Champions-League-Qualifikation auf Distanz.
Mannheim. Wer Mist gebaut hat, sollte dazu stehen. Dieser Meinung ist zumindest Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen. Und deshalb stand nach der Rückkehr vom Final-Four-Turnier aus Hamburg auch noch einmal ein schmerzliches Video-Studium der 20:22-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt vom vergangenen Samstag an. „Das war sicher schwer für alle, sich das wieder anzusehen. Aber es ist wichtig, das zu verarbeiten. Da muss man durch und darf nicht vor so einer Leistung weglaufen“, gab es für Gudmundsson keine Kompromisse. „Damit ist es aber auch abgehakt, jetzt können wir wieder nach vorne schauen.“
MANNHEIM (de). Drei Tage nach dem Final-Four-Schock von Hamburg geht für die Rhein-Neckar-Löwen der Bundesliga-Alltag mit der heutigen Partie (20.15 Uhr, SAP-Arena) gegen TuS N-Lübbecke weiter.
Heidelberg. Vorwärts, weiter, immer weiter. Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, ist keiner, der sich allzu lange mit der Vergangenheit beschäftigt. Der Isländer lebt im Hier und Jetzt, ist ständig auf der Suche nach dem Optimum, nach der ultimativen Leistung. Und von der waren seine Handballer am vergangenen Wochenende bekanntlich meilenweit entfernt. Sie gingen an der Elbe unter, versanken im Pokalchaos. Die 20:22-Halbfinalpleite beim Final Four in Hamburg kam einem Erdrutsch gleich. Emotionslos, orientierungslos, körperlos – so präsentierte sich das Rudel ausgerechnet beim prestigeträchtigen Pokal-Gipfeltreffen. „Da ist sehr, sehr viel schief gelaufen“, erklärt Gudmundsson, „es wird Zeit, dass wir das wieder gut machen.“
Nach dem Halbfinal-Aus beim Lufthansa Final Four in Hamburg hatten die Spieler der Rhein-Neckar Löwen einige Tage Zeit, um die Wunden zu lecken und aus Trauer Trotz werden zu lassen. Immerhin stehen in zwei verbleibenden Wettbewerben noch wichtige Partien auf dem Programm, ehe es am 5. Juni in die Sommerpause geht. Den Auftakt der bestenfalls sechs Pflichtspiele bildet das Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke. Am Mittwoch, 20:15 Uhr, geht es in der SAP ARENA darum, gegen die Ostwestfalen zwei Punkte im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation zu sammeln.
Hamburg/Mannheim. Im vergangenen Jahr wurde Bjarte Myrhol noch zum besten Spieler des Final-Four-Turniers um den DHB-Pokal in Hamburg gewählt. Nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus gegen Flensburg hatten sich die Prioritäten in diesem Jahr dann endgültig verschoben. „Ich war froh, überhaupt dabei sein zu können. Das ist etwas, was ich aus Hamburg mitnehme“, hatte Myrhol immerhin ganz persönlich einen Ansatzpunkt im Frust gefunden, bevor die Koffer gepackt wurden und die Vorbereitung auf das Liga-Spiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke (Mittwoch, 20.15 Uhr, SAP Arena) schneller als erhofft in den Mittelpunkt rückte.
Hamburg. Als der THW Kiel mit dem 30:24 (16:13) gegen die SG Flensburg-Handewitt gestern zum siebten Mal in seiner Vereinsgeschichte den DHB-Pokal gewonnen hatte, waren die Löwen bereits vom Auslaufen in ihrem Hotel am Tierpark Hagenbeck zurück. Danach hieß es Koffer packen und ab in den Flieger. Den Finalisten beim Endspiel zuzusehen, stand nicht zur Debatte. Zu tief steckte die Enttäuschung nach dem 20:22-Halbfinal-Aus gegen Flensburg vom Samstag noch in den Knochen. Die Frustbewältigung im Hamburger Nachtleben hatte die Gemütslage noch nicht wesentlich verändert.
Hamburg. Die Bauchlandung gegen Flensburg erlebte Löwen-Manager Thorsten Storm in einer kleinen schwarzen Box, die sich ein, zwei Meter hinter der Spielerbank befand. Dort saßen auch andere: Michael Müller, der verletzte Rückraum-Mann, zum Beispiel. Ab Mitte der zweiten Halbzeit war Storm dann aber kaum noch zu sehen. Sein Kopf sank immer tiefer. So tief, dass teilweise nur noch seine Haare und die Stirn zu erkennen waren. Dem Manager fiel es schwer zuzuschauen, zu sehen, wie sein Personal den Traum vom ersten Titel begrub. Am Samstagabend, als sich die Mannschaft zu einem internen Krisengipfel zurückgezogen hatte, setzte dann auch bei Storm der Verarbeitungsprozess ein. Viele Fragen beschäftigten ihn. Einige beantwortete er in der RNZ.
Hamburg. Nach dem Spiel saß er einfach nur da. Regungslos, wie versteinert. Seine linke Hand stützte seinen Kopf, seine Augen starrten ins Leere. Minutenlang war das so: Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, war abgetaucht, befand sich in seiner eigenen Welt. Einer Welt voller Schmerz und ohne Hoffnung. Denn das, was da kurz zuvor beim Final Four in der O2 World Hamburg passiert war, hatte ihn, den Perfektionisten, völlig aus der Bahn geworfen. Seine Titeljäger waren gestolpert, böse ausgerutscht. Ausgeschieden im Pokal-Halbfinale. Schon am Samstag,
Hamburg. Kapitän Marcus Ahlm reckte vor 13 000 Fans den neuen Silberpokal in die Höhe, die Mannschaft machte die Welle: Mit erkennbarer Freude feierte der THW Kiel seinen siebten Triumph im DHB-Pokal, nachdem der deutsche Handball-Rekordmeister die SG Flensburg-Handewitt in einem einseitigen Finale mit 30:24 (16:13) distanziert hatte. Als bester Profi wurde Christian Zeitz ausgezeichnet. Der gebürtige Östringer hatte wie Filip Jicha und Aron Palmarsson sechs Tore zum Kieler Erfolg beigesteuert. Im Halbfinale hatte der THW das Team von FA Göppingen mit 28:23 (15:13) besiegt. „Ich bin sehr glücklich über diesen Titel. Das ist etwas Besonderes – auch weil es ein Derby war“, erklärte Ahlm. „Wir haben insgesamt richtig gut gespielt, unsere Deckung stand, jeder hat seine Leistung gebracht“, ergänzte Coach Alfred Gislason. „Wir haben einfach zu viele technische Fehler gemacht“, meinte dagegen Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes: „Kiel ist Weltklasse.“
Eine gute Abwehrleistung alleine reichte den Rhein-Neckar Löwen im Halbfinale um den DHB-Pokal nicht aus, um zum vierten Mal nach 2006,2007 und 2010 ins Finale des Final Four-Turniers in Hamburg einzuziehen. Gegen die SG Flensburg/Handewitt kassierte das Team von Gudmundur Gudmundsson in der Hamburger O2-World zwar nur 22 Gegentore, im Angriff machten die Badener jedoch zu wenig aus ihren Chancen und erzielten dadurch nur 20 Treffer. Durch diese 20:22 (8:10)-Niederlage ist der Traum vom ersten Titel in der Vereinsgeschichte bereits vorzeitig geplatzt.
Die Rhein-Neckar Löwen haben das Finale um den DHB-Pokal 2011 verpasst: Am Samstag unterlagen die Badener im zweiten Halbfinale des Lufthansa Final Four in der mit 13.000 Zuschauern ausverkauften Hamburger o2 World der SG Flensburg-Handewitt mit 20:22 (8:10). Bei der insgesamt sechsten Teilnahme kamen die Löwen damit zum dritten Mal nicht über die Runde der letzten Vier hinaus.