Heidelberg/Zagreb. Sie hatten es in sich, die letzten Tage. Die Rhein-Neckar Löwen elektrisierten mal wieder, hielten ganz Handball-Europa in Atem. Ungewollt, unangenehmerweise. Auf diese Schlagzeilen hätte man im Lager der Gelbhemden nämlich gerne verzichtet. Schmuckbaron Jesper Nielsen, Aufsichtsratsboss und Hauptsponsor, redete mal wieder. Viel und durcheinander. Vor allem in Dänemark, in seiner Heimat, ließ er kaum ein Mikrofon aus. Nielsen sprach von einem „Ausverkauf“, davon, dass er im Sommer fünf aktuelle Löwen_Spieler zur AG Kopenhagen holen wird – die RNZ berichtete bereits. Konnte das spurlos an der Mannschaft vorbeigehen? Offenbar schon: Es war eine Jagd auf ganz hohem Niveau, die das Rudel gestern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Croatia Zagreb zeigte: 31:28 (15:12) stand’s am Ende.
Zagreb. Wie das Gerippe eines auf dem Trockenen liegenden Schiffsrumpfs ragen die gebogenen Betonpfeiler der neuen Zagreber Arena in den Himmel. Und auch wenn der RK Croatia Zagreb noch keinen Schiffbruch erlitten hat – nach dem 31:28 (15:12)-Erfolg der Rhein-Neckar Löwen gehen zweifellos die Badener am Donnerstag (19 Uhr, SAP Arena) als Favorit in das Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales. Damit komplettierte der Bundesliga-Dritte den Vierfach-Erfolg des deutschen Quartetts in der ersten K.o.-Runde der Königsklasse. Dementsprechend zufrieden war auch Trainer Gundmundur Gudmundsson. „Den Drei-Tore-Vorsprung nehmen wir gerne mit nach Deutschland. Aber es ist erst Halbzeit“, warnte der Isländer zugleich.
Karlsruhe/Zagreb. Mit breiter Brust waren die Rhein-Neckar Löwen zum Achtelfinal-Hinspiel in der europäischen Königsklasse bei Croatia Zagreb gefahren. „Wir wollen dort gewinnen“, hatte Uwe Gensheimer vor dem Duell mit dem kroatischen Vorzeigeclub angekündigt. Und die Handballprofis des badischen Bundesligisten ließen den Worten des Nationalspielers vor 7 000 Zuschauern im „Dom Sportova“ auf dem Parkett Taten folgen. Mit 31:28 (15:12) behielten die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson die Oberhand und verschafften sich so eine hervorragende Ausgangslage im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League.
Ruhe bewahrt im Hexenkessel und eine gute Ausgangsbasis geschaffen: Die Rhein-Neckar Löwen haben das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen RK Croatia Zagreb mit 31:28 (15:12) gewonnen. Vor gut 10.000 Zuschauern in der Arena Zagreb avancierten dabei Uwe Gensheimer mit zehn und Olafur Stefansson mit sieben Treffern zu den erfolgreichsten Werfern der Badener.
Heidelberg. Dass im Umfeld der Rhein-Neckar Löwen selten Ruhe herrscht, ist nicht neu. Eine Schlagzeile jagt die nächste. Meistens sind sie positiver Natur. Momentan aber weniger erfreulich, eher bedrohlich. Die heile Löwen-Welt ist ins Wanken geraten. Auslöser ist Jesper Nielsen, Aufsichtsratsboss und Hauptsponsor in einem. Der Schmuckbaron, der einen Großteil des Etats stemmt, scheint sein Löwen-Herz verloren zu haben. Er will aussteigen, um sich voll und ganz auf die AG Kopenhagen konzentrieren zu können – die RNZ berichtete bereits.
Zum 33:32-Heimerfolg gegen die Berliner Füchse steuerte Uwe Gensheimer sieben Tore bei und unterstrich damit einmal mehr seine herausragende Form. Der Linksaußen der Löwen ist derzeit in aller Munde und gehört auch in der VELUX EHF Champions League zu den Besten. Nach der Hauptrunde in der Königsklasse hat nur der Serbe Marko Vujin (KC Veszprém) mehr Treffer erzielt als der Mannheimer. Vor dem Achtelfinal-Knüller beim RK Zagreb ist der 24-Jährige heiß auf weitere Großtaten. Die Partie aus der kroatischen Hauptstadt wird am Sonntag ab 18 Uhr live bei Eurosport übertragen.
Heidelberg. Croatia Zagreb, das ist der Stolz des kroatischen Vereinshandballs. Der Vorzeige-Klub, d a s Harzball-Aushängeschild einer sportverrückten Nation. Wer es einmal dorthin geschafft hat, dem stehen eigentlich alle Türen offen. Und der Hauptstadtverein besitzt auch eine Art Sprungbrettfunktion. Für die deutsche Bundesliga oder nach Spanien. Dort, wo die geballte Weltklasse, die Besten der Besten unter sich sind. Die Liste der Zagreb-Schüler ist lang und ruhmreich: Ivan Cupic, Mirza Dzomba, Blazenko Lackovic, Igor Vori…
Mannheim. Löwen sind bekanntermaßen nicht die schnellsten Jäger. Und dass ausgerecht die vermeintlich kleinen Füchse aus Berlin lange Zeit vor ihnen herliefen, wurmte die Badener ganz besonders. Doch mit dem 33:32 (16:16) im direkten Duell gegen die Hauptstädter wurde endlich fette Beute gemacht, die Machtverhältnisse sind aus der Perspektive des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen wieder zurechtgerückt. Auf Platz drei, der das direkte Ticket für die Champions League 2011/2012 bedeutet, stehen nun wieder die Gelbhemden. Sie haben es selbst in der Hand, diesen Platz bis zum Saisonende zu verteidigen.
Mannheim. Eine Woche vor dem Prozessauftakt wegen des angeblich verschobenen Champions-League-Siegs des THW Kiel im Jahr 2007 hat Uwe Schwenker, der ehemalige Manager des Handball-Rekordmeisters, am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die Rhein-Neckar Löwen erhoben. Laut Schwenker und seiner Anwälte hätten ihn die Badener mit dem Wissen um mögliche Bestechungen bei Transfers bewusst unter Druck gesetzt. Konkret soll dies beim Werben um Weltstar Nikola Karabatic und seinem besten Freund Vid Kavticnik der Fall gewesen sein. Im RNZ-Interview äußert sich Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, zu den Anschuldigungen aus dem hohen Norden.
Mannheim. Nach und nach kamen sie in die Katakomben, waren auf dem direkten Weg in Richtung Kabine. Glücklich sahen sie aus, die Rhein-Neckar Löwen. Die Mundwinkel zeigten nach oben, die Zähne blitzten, funkelten um die Wette. Die Löwen-Welt war in Ordnung am Dienstagabend, dem Abend, an dem man die Berliner Füchse mit einer 32:33-Pleite im Gepäck zurück in den Fuchsbau schickte. Der Letzte, der die Umkleide ansteuerte, war Uwe Gensheimer, der Publikumsliebling. Und nachdem der Friedrichsfelder die Tür geöffnet hatte, übernahm er sofort das Kommando: „So sieht’s aus, Männer!“, brüllte der Ober-Löwe in die Kabine. Die Antwort kam prompt, war aber undefinierbar, fiel mehrstimmig aus: Gelächter und wildes Gegröle schallten ihm entgegen.
MANNHEIM. Mit ihrem 33:32 (16:16)-Erfolg gegen die Füchse Berlin gestern Abend vor 7314 Zuschauern in der SAP Arena schafften die Rhein-Neckar-Löwen ihr großes Ziel: den Sprung auf den dritten Platz in der Handball-Bundesliga.